Organisationen sprechen sich für digitales Radio aus

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Frankfurt am Main/Stuttgart – Angesichts ausstehender Entscheidungen bezüglich des Neustarts des digital-terrestrischen Hörfunks (DAB Plus) erklären sieben Organisationen, weiter auf eine Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks hinarbeiten zu wollen.

Die sieben Organisationen ADAC, ARD, die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), Deutschlandradio, der Sendernetzbetreiber Media Broadcast sowie die beiden Industrieverbände VDA und ZVEI repräsentieren die Netz-, Endgeräte- und Programmanbieter sowie 17 Millionen automobile Radionutzer, berichten diese in einer gemeinsamen Presseerklärung.

„Sie stellen damit klar, dass es aus ihrer Sicht im Radiomarkt zur schrittweisen Umstellung des heutigen terrestrischen analogen Hörfunks auf digitalen Hörfunk keine naheliegende zukunftsfähige Alternative gibt“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung.
 
Nur mit dem geplanten Neustart des Digitalradios (DAB plus) sei es möglich, mit der rasanten Entwicklung des Informations- und Unterhaltungsbedürfnisses der Hörer auch in der mobilen Anwendung Schritt zu halten.
 
Die junge Generation der Radiohörer und Autofahrer sei durch ein multimedial ausgerichtetes Medienverhalten geprägt und erwartet mehr vom Medium Hörfunk als das heutige UKW-Radio bieten kann.
 
„Ein Verzicht auf die Digitalisierung der Terrestrik und die damit einhergehende Programmvielfalt führt in eine hörfunkpolitische Sackgasse und ist für den Autofahrer keine Alternative“, geben die sieben Organisationen bekannt. Damit würde der Hörfunk einen Großteil seiner automobilen Hörer mittelfristig verlieren, was weder im Interesse der öffentlich-rechtlichen noch der privaten Programmanbieter liegen könne.
 
Zudem würde sich die deutsche Medienlandschaft von der aktuellen europäischen Entwicklung abkoppeln und sich auf einen verhängnisvollen Sonderweg begeben. Denn die Entscheidung, die DAB-Systemfamilie zu der künftigen Übertragungstechnologie für den Hörfunk in Europa zu machen, sei mit den Ausbauplänen in Großbritannien, den bereits geschaffenen gesetzlichen Grundlagen in Frankreich sowie den DAB-Aktivitäten in Dänemark, Italien, Schweden und der Schweiz bereits gefallen.
 
„Insbesondere für die Autofahrer als einer der größten Gruppen von Hörfunknutzern ist der Neustart des Digitalradios (DAB plus) unverzichtbar“, betonen VDA und ADAC. Nur so könne die heutige Kapazitätsbegrenzung bei der Übertragung von Verkehrsinformationen überwunden und eine optimale und erweiterte Versorgung der Autofahrer mit Warn- und Verkehrsinformationen gewährleistet werden.
 
Andere Übertragungstechnologien seien für die nahe Zukunft nicht als akzeptable Alternativen für die Autofahrer erkennbar. Daher habe sich die Automobilindustrie produktionstechnisch bereits seit Jahren eindeutig für den digital-terrestrischen Hörfunk als Übertragungsmedium der Zukunft entschieden und entsprechende hohe Entwicklungsinvestitionen getätigt.
 
„Hersteller und Ausrüster stehen in den Startlöchern, der Markt verträgt jetzt keine weitere
Verzögerung“, berichten die Organisationen. Eine Entscheidung gegen Digitalradio und das Vertrauen auf alternative Verbreitungswege wie das Internetradio würde dazu führen, dass die besonders wichtige Zielgruppe der Autofahrer weder mit Unterhaltungsangeboten, noch mit Verkehrs- und Staumeldungen umfassend und zuverlässig erreicht werden könne. [ar]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Organisationen sprechen sich für digitales Radio aus Altbekannte hohle Phrasen (Ausbaustand in England, Dänemark, Schweiz... blablabla). Das sind keine zwingenden Gründe das DAB endlich losgeht. Und der ADAC mag ja vielleicht für 17 Mio Autofahrer sprechen - aber nicht für 17 Mio. DAB-Nutzer. Schließlich ZVEI: wo bleibt das Marketing? Astra macht es euch seit Jahren in Sachen HDTV vor. Ihr dagegen pennt seit 1997.
  2. AW: Organisationen sprechen sich für digitales Radio aus .... das ist das gleiche Geschwätz, wie der Regierungschef, der sich hinter seinen vom Skandal belasteten Minister stellt. Er spricht ihm das vollste Vertrauen aus und drei Tage später ist der Minister weg. Ansonsten gilt, das was ich schon im Thread "Digitalradio vs. Analogradio" gesagt habe.....
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