Saarländische Medienanstalt kämpft für digitales Radio DAB

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Saarbrücken – Der Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), Gerd Bauer, der zugleich Hörfunkbeauftragter der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) ist, setzt sich trotz Gegenwind seitens VPRT für das digitale Radio DAB ein.

„Ich anerkenne, dass sich im VPRT die Position, aktiv gegen eine Einführung von DABplus-Angeboten zu kämpfen, nicht durchgesetzt hat. Ungeachtet dessen bedauere ich die Beschlussfassung innerhalb des VPRT.
 
Sie steht in erkennbarem Widerspruch zu dem Bekenntnis sämtlicher Länder zu einer Digitalisierung des Hörfunks über DABplus-Angebote sowie zu der gemeinsamen Pressemitteilung von ADAC, ARD, APR, Deutschlandradio, Media Broadcast, VDA und ZVEI zur digitalen Zukunft des Radios“, sagte Bauer.

Gleichzeitig begrüße Bauer die Bedarfsanmeldung, die alle Länder hinsichtlich der bundesweiten Versorgung mit Digitalradio bei der Bundesnetzagentur mit Schreiben abgegeben haben. „Ich gehe davon aus, dass diesem telekommunikationsrechtlichen Schritt zeitnah der medienrechtliche Schritt der Zuordnung von Übertragungskapazitäten für die bundesweite Versorgung mit Digitalradio mittels einstimmigem Beschluss der Ministerpräsidenten folgt“, so der LMS-Direktor.
 
Im dualen Rundfunksystem leiste der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen wesentlichen Beitrag zur Einführung neuer Verbreitungs- und Empfangstechnologien. Daher bitte er die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF), „bald über die Freigabe der seitens der ARD und des Deutschlandradios für deren Projektanträge vorgesehenen Mittel im Interesse der Einführung von Digitalradio in Deutschland zu entscheiden“.
 
„Ich werde mich als Hörfunkbeauftragter der DLM dafür einsetzen, auf der Grundlage der Zuordnung von DABplus-Übertragungskapazitäten an die Landesmedienanstalten unverzüglich eine Ausschreibung dieser Kapazitäten für Angebote des privaten Rundfunks, einschließlich Telemedienangebote, seitens der ZAK vorzunehmen“, sagte Bauer. Die Landesmedienanstalten hätten schließlich die Aufgabe, die Einführung vielfaltsgewährender Verbreitungs- und Empfangstechnologien auch dann zu ermöglichen, wenn deren wirtschaftlicher Erfolg nicht sicher sei.
 
Die sieben Organisationen ADAC, ARD, die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), Deutschlandradio, der Sendernetzbetreiber Media Broadcast sowie die beiden Industrieverbände VDA und ZVEI hatten erklärt, „dass es aus ihrer Sicht im Radiomarkt zur schrittweisen Umstellung des heutigen terrestrischen analogen Hörfunks auf digitalen Hörfunk keine naheliegende zukunftsfähige Alternative gibt“, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Die im Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) organisierten Radiounternehmen hatten hingegen hatten kürzlich das System DABplus und die Systemeigenschaften als nicht marktgetrieben bewertet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete ebenfalls). Die erheblichen Einführungs- und Betriebskosten können demnach von den privaten Radiounternehmen des VPRT nicht aufgebracht werden, hieß es. [ar]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Saarländische Medienanstalt kämpft für digitales Radio DAB ... Kampf um ein Radio-System, dessen Existens schon seit 15 Jahren vor sich hin "schmort" und mit dem Namen DAB nur ca. 3-5% der Bürger etwas verbinden. Von diesen 5% denken allerdings 4% an ein Biergetränk aus Dortmund!
  2. AW: Saarländische Medienanstalt kämpft für digitales Radio DAB Ja evtl. in Deutschland. In anderen Ländern sieht das ganz anders aus.
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