Vodafone will in eigenes Glasfasernetz investieren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Düsseldorf/Heilbronn – Vodafone will mit einem umfangreichen Investitionsprogramm ein eigenes Glasfasernetz in Deutschland aufbauen.

Das teilte Vodafone heute mit. In Heilbronn wird der Konzern in einem Pilotprojekt erstmals ein eigenes VDSL-Netz bauen und betreiben. Der Bau erfolgt in Kooperation mit der Deutschen Telekom (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Eine Fortsetzung oder Ausweitung auf andere Städte bleibt zunächst jedoch aus.

Grund sei die bislang fehlende aber notwendige Einigung mit der Deutschen Telekom über die flächendeckende Nutzung von Leerrohren, Zuleitungen für Glasfaserkabel und Zugang zu Verteilerkästen.
 
Friedrich Joussen, CEO von Vodafone Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Arcor AG, will mit dem Piloten in Heilbronn ein Signal für mehr Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt setzen.

Vodafone betonte im Hinblick auf das Heilbronner Projekt, das Zugangsmonopol der Deutschen Telekom müsse fallen. „17 Jahre Mobilfunk in Deutschland haben gezeigt: Wo ein Wettbewerb der Anbieter besteht, entstehen Angebote, Produkte und Preise im Wettbewerb. Davon profitieren die Verbraucher und der Standort Deutschland.“
 
Der kürzlich geschlossene Vertrag über den Wiederverkauf von VDSL-Produkten der Telekom wird bei Vodafone eigenen Angaben zufolge nur als erster Schritt gewertet. VDSL-Produkte der Telekom zu verkaufen ermögliche Wettbewerbern und deren Kunden zwar kurzfristigen Zugang in den Markt, langfristig stärkt das jedoch das Monopol der Telekom. Vodafone testet in Heilbronn im Livebetrieb VDSL mit eigener Infrastruktur.
 
Die „Very Highspeed Digital Subscriber Line“ ermöglicht schnelles Internet mit einem Surftempo von bis zu 50 Megabit in der Sekunde. 50 000 Heilbronner Haushalte sollen ab Herbst mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde surfen können.
 
Georg Benzer, Verantwortlicher für das Netz bei Vodafone/Arcor, startete heute laut Vodafone das Pilotprojekt zusammen mit Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, dem Heilbronner Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach sowie Stephan Gammersbach, Deutsche Telekom AG.
 
Ziel des Pilotprojektes in Heilbronn sei es, Lösungen für einen Ressourcen schonenden Aufbau der VDSL-Technologie zu realisieren und Erfahrungen beim Ausbau einer Stadt zu sammeln.
 
Der VDSL-Ausbau verkürzt die letzte Meile – das Leitungsstück zwischen Hausanschluss und Vermittlungsstelle – auf wenige hundert Meter. In Heilbronn errichtet Vodafone dazu so genannte Multifunktionsgehäuse (MFG). Sowohl Vodafone als die Deutsche Telekom installieren darin ihre Vermittlungstechnik. Die MFG werden per Glasfasern an die jeweiligen Transportnetze angebunden.
 
Vodafone verantwortet in Heilbronn den Ausbau des VDSL-Netzes. Ein weiteres VDSL-Pilotprojekt realisiert das Unternehmen zusammen mit der Telekom in Würzburg. In der fränkischen Stadt ist die Telekom für die Bauausführung zuständig. [ar]

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