Klaus Kopka erhielt auch Kredite von Nürnberger Telefonbuchverleger

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der ehemalige Vorsitzende des Medienrats der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Klaus Kopka, erhielt offenbar auch Geld vom Nürnberger Telefonbuchverleger Gunther Oschmann, der an etlichen Privatradiogesellschaften beteiligt ist.

Offenbar hatte Oschmann dem Ex-Medienrats-Vorsitzenden großzügig unter die Arme gegriffen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“, die sich auf Grundbucheinträge für Kopkas Haus in Untergriesbach bezieht. Dieses hatte Oschmann mit 30 000 Euro mitfinanziert.
 
Das Geld sei bislang nicht zurückgezahlt worden, Oschmann selbst will es nicht einfordern. „Wenn Kopka nicht zahlt, werden wir nichts gegen ihn unternehmen“, so der Verleger gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Oschmans Geldgabe habe Kopka ebenso verheimlicht wie andere Finanzhilfen aus der Medienbranche.

Während Kopkas Amtszeit im Medienrat sei besonders Oschmann großzügig mit Sendelizenzen für Radiowellen bedacht worden. Der Franke ist der Zeitung zufolge an mehr Stationen beteiligt als jeder andere Medienbetreiber in Bayern. So partizipiert er an den Charivari-Radios in München und Nürnberg. Unklare Geschäfte hätten zudem den Verdacht gefördert, mehr Sender unter seinen Einfluss gebracht zu haben, als es nach den Vorgaben der BLM zulässig war.
 
Der ehemalige CSU-Abgeordnete des Hofer Landtags und frühere Medienratsvorsitzende der BLM hat sich nicht nur vom Medienunternehmer Ralph Burkei, sondern auch vom Ex-Premiere-Chef Georg Kofler Kredite in Höhe von „einigen zehntausend Euro“ geben lassen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Kritisch sind die Kredite, da sowohl Pro Sieben als auch Premiere der Kontrolle durch die BLM unterliegen. Kofler war von 1988 bis 2000 zunächst Geschäftsführer und später Vorstandsvorsitzender des damals neu gegründeten Privatsenders Pro Sieben. Von 2002 bis 2007 Vorstandschef der Pay-TV-Plattform Premiere.
 
Besonders Pro Sieben hatte bei den Medienaufsehern für Kritik gesorgt. Denn der Sender stand im Verdacht, vom Filmhändler Leo Kirch über dessen Sohn Thomas beeinflusst zu werden. Kirch hätte, weil er bereits Sat 1 und weitere TV-Kanäle besaß, auf diese Weise mehr Medienmacht gehabt, als es damals gesetzlich erlaubt war. Die BLM hatte zuerst eine „Entflechtung“ durchsetzen wollen, war dann aber im Kreise der Landesmedienanstalten doch nicht gegen die Sendelizenz von Pro Sieben vorgegangen. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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