CSU kritisiert „hemmungslose Gewinnsucht“ von TV-Unternehmer Burkei

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der CSU-Abgeordnete und ehemalige Münchner CSU-Chef Johannes Singhammer kritisiert die „hemmungslose Gewinnsucht ohne Rücksicht auf das Gemeinwohl“ des verstorbenen Medienunternehmers und Ex-CSU-Schatzmeisters Ralph Burkei.

Darüber berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Demnach weist der Nachlass Burkeis auf „fragwürdige Mandate und Geschäfte von und mit CSU-Politikern hin“, so die Zeitung. Singhammer sei als Anwalt für die Burkei-Gesellschaft Worldcom tätig gewesen und habe dafür mindestens 17 500 Euro erhalten.
 
Worldcom habe in größerem Umfang verbotene Schleichwerbung für Burkeis „Bayern Journal“ bei Sat 1 und RTL wie auch für Sat 1 selbst vermittelt. Von solchen „Schleichwerbegeschäften“ habe Singhammer jedoch weder gewusst noch damit zu tun gehabt, ließ er gegenüber der Zeitung mitteilen.

Zum Umfeld des Ende 2008 bei einem Terroranschlag in Indien ums Leben gekommenen Burkei habe auch der Münchner Landtagsabgeordnete Thomas Zimmermann gehört. Der Arzt habe Anfang des Jahrzehnts zusätzlich zu seiner Parlamentstätigkeit als medizinischer Berater für eine andere Burkei-Firma gearbeitet, die Westnet AG, und dafür mehr als 70 000 Euro erhalten.
 
Zimmermann bekam laut „Süddeutscher Zeitung“ neben seinen Landtagsdiäten 17 Monate lang jeweils 8 500 Mark von Westnet. Zimmermann habe demnach bei einem Medizin-Projekt entsprechende Leistungen erbracht.
 
Auch der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Prof. Wolf-Dieter Ring, ist wegen einer Darlehensbeziehung zwischen dem Medienkontrolleur Kopka und dem 2008 tödlich verunglückten Medienunternehmer Ralph Burkei sowie wegen des aktuellen Schleichwerbeverdachts in die Kritik geraten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Der BLM-Präsident Prof. Wolf-Dieter Ring und Erich Jooß, Vorsitzender des BLM-Medienrates, sprachen von einer „törichten Darlehensannahme“ und einer „inakzeptablen“ Kreditbeziehung zwischen Kopka und dem Medienunternehmer Burkei, verteidigten aber zugleich, dass sie das Kontrollgremium nicht schon eher darüber informiert hatten. Ihre Entscheidung begründeten sie Ende Mai demnach damit, dass sie Kopka kurz vor Auslaufen seiner Amtszeit im Jahr 2003 „nicht bloßstellen“ und seine Existenz nicht vernichten wollten. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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