Österreich: Streit um freie DVB-T-Frequenzen

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Salzburg – Die Mobil- und Rundfunkbetreiber in Österreich streiten sich um freie DVB-T-Frequenzen.

Nach Angaben des Österreichischen Rundfunks (ORF) wird in Österreich darüber diskutiert, wer das UHF-(Ultra-High-Frequency) Band im Frequenzbereich 790 bis 862 Megahertz künftig nutzen darf. Das Bundeskanzleramt müsse bis zum nächsten Jahre eine Bedarfsanalyse als Grundlage für die politische Entscheidung anfertigen.
 
Aber schon jetzt pochen die Mobilfunkbetreiber und Rundfunkunternehmer auf ihre eigenen Ansprüche und Interessen, so der ORF. Das Fernsehen sehe vor allem seine Entwicklung bei der Verbreitung über Antenne bedroht. Sollten die Mobilfunker die freien Frequenzen zugesprochen bekommen, müsse die ORS (Tochterfirma des ORFs) um den Ausbau des terrestrischen Programmangebotes und um den des Handy-TVs bangen.
 
Außerdem verwiesen ORS und Kabelnetzbetreiber daraufhin, dass der Handyfunk über Fernsehfrequenzen beim Kabelfernsehen erhebliche Störungen verursache. Das Senden der Fernsehprogramme sei laut ORS nur auf diesen Kanälen möglich – Mobilfunker könnten auf andere Frequenzen ausweichen, berichtet das ORF-Onlineportal.
 
Dass die Mobilfunker gerade auf die bisherigen Frequenzen vom Fernsehen (Frequenzband zwischen 790 und 862 Megahertz) erpicht sind, habe laut ORF einen einfachen Grund. Ein Sender auf dieser Frequenz versorge Handybesitzer in einem Umkreis von 20 Kilometern – ein Sender auf einer anderen Frequenz gerade ein Einzugsgebiet von drei Kilometern. Die Mobilfunker bräuchten damit weniger Basisstationen einsetzen – das senke wiederum die Kosten für die Betreiber. Mit Mobilfunk auf diesen Kanälen könnte außerdem der ländliche Raum mit Breitband-Internet ausgerüstet werden.
 
Laut ORF sei aber auch ein Kompromiss möglich: Rund- und Mobilfunkbetreiber teilen sich die frei werdenden Frequenzen. Entscheiden muss dies die österreichische Regierung. [mth]

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