MDR rechnet mit Verlust in Millionenhöhe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) wird voraussichtlich Einnahmen in Millionenhöhe verlieren.

Das berichtet das Onlineportal der Tageszeitung „Volksstimme“ und bezieht sich dabei auf die interne mittelfristige Finanzplanung des MDRs. Grund dafür sei einerseits die Abwanderung von Gebührenzahlern. Des weiteren sollen Gebühren aufgrund sozialer Probleme von Haushalten immer mehr ausfallen.
 
In der aktuellen Gebührenperiode (2009 bis 2012) verringern sich die Gebührenerlöse des MDR um mehr als 20 Millionen Euro jährlich, teilte der Online-Dienst mit. Die Rundfunkgebühren waren zum Januar diesen Jahres zuletzt angehoben wurden. Seitdem sind für das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Radio monatlich 17,98 Euro fällig.
 
Der für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständige MDR soll in diesem Jahr rund 578 Millionen Euro Gebühren einnehmen. Die Einnahmen werden laut Prognose des MDRbis 2012 auf 557 Millionen Euro sinken, berichtet das Onlineportal. Der Sender rechne für die gesamte Gebührenperiode mit einem Verlust von mehr als 117,5 Millionen Euro.
 
Geplant sei gewesen, dieses Defizit mit Rücklagen aus Aktienspekulationen zu stopfen. Die Rücklagen sollen nach aktuellem Stand etwa 107,7 Millionen Euro betragen – damit bliebe 2012 ein Minus von rund zehn Millionen Euro. Vier Millionen Euro will der Sender über eine „Sonderfinanzierung“ aufbringen – nähere Informationen seien laut „Volksstimme“ allerdings nicht bekannt. Das verbleibende Loch von sechs Millionen Euro plane der Sender durch „weitere Einsparungen“ zu stopfen.
 
Nach der derzeitigen Gebührenperiode will der MDR alleine mit den Gebühreneinnahmen auskommen, teilte der Sender gegenüber der „Volksstimme“ mit. Der MDR habe bereits geplant, die Gebühren erneut zu erhöhen. Welche Monatsgebühr der Verbraucher dann zu zahlen hat, wollte der Sender nicht bekannt geben.
 
Wie der ehemalige MDR-Unternehmenssprecher Stefan Mugrauer im Juni gegenüber DIGITAL FERNSEHEN berichtete, begann das Jahr für den Sender mit einem Überschuss von 0,8 Millionen Euro. Den Gesamterträgen von 647,5 Millionen Euro standen Gesamtaufwendungen von 646,7 Millionen Euro gegenüber.
 
Mugrauer führte die Ergebnisverbesserung des MDR auf die höheren Teilnehmergebühren zurück. Außerdem würden „umfangreiche Sparmaßnahmen“ von 2008 greifen. Der MDR verzeichnete allerdings schon im Juni bei den Gebührenerträgen enorme Einbußen. [mth]

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