IFA: Fernsehen wird als Teil des Internets gesehen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin/Potsdam – Internet und Broadcast sind keine Gegensätze mehr, sondern das Fernsehen ist bereits ein wichtiger Teil des Internets. Das ist das Fazit der Veranstaltung „Broadcast goes Internet“ beim Kongress der Medienwoche auf der IFA.

Gerhard Schaas, Vorstand der Loewe AG, habeKonzepte der Hybrid-TV-Anbieter verteidigt, den Fernseher nicht nur als Abspielgerät des Internets zu nutzen, sondern neue hybride Inhalte anzubieten.
 
Die Vernetzung verschiedener Vertriebswege und Plattformen über IPTV bezeichnete Christoph Schläffer von der Deutschen Telekom als „revolutionär“. IPTV verändere die klassischen Verwertungsketten und ermögliche neue Geschäftsmodelle, bis hin zu einer individualisierten Werbung.
 
Laut Marc Schröder, Geschäftsführer von RTL Interactive, wird lineares IPTV allein die Mediennutzung nicht revolutionieren. Erst wenn die spezifischen Vorteile der IP-Welteinbezogen würde, könnten neue Produktwelten geschaffen werden und neben dem Medium Fernsehen eine neue Relevanz erreichen.
 
Jürgen Doetz, Präsident des VPRT (Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.), forderte gleiche Wettbewerbsbedingungen für das klassische Fernsehen und das Internet. „Solange private Sender unter massiven Regulierungen und Beschränkungen in der klassischen TV-Welt leiden, während im Internet kaum Restriktionen bestehen, werden die privaten Sender in ihrer Entwicklung behindert“, sagte Doetz.
 
Die Gerätehersteller, so Doetz, dürften sich mit den Hybrid-Fernsehern nicht zu Plattformbetreibern entwickeln und damit neue Geschäftsmodelle der privaten Programmanbieter behindern. Das Internet müsse auch über die neuen hybriden TV-Geräte „diskriminierungsfrei“ verbreitet werden.
 
Neue Nutzungsformen wie Internet oder Mobil, so Jürgen Hopfgartner von MTV Networks, erfordern nicht unbedingt neue Formate. Inhalte, die im klassischen TV funktionieren, würden auch im Internet stark nachgefragt werden. Die neuen Möglichkeiten, die Hybrid-Fernseher und IPTV bieten, würden allerdings die TV-Sender zwingen, ihre Distributionsstrategien zu überdenken. Neue TV-Inhalte würden heute bereits weltweit zeitgleich über das Internet konsumiert. [mth]

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