Berlin – Ein Jahr nach der Lehman-Pleite gibt es positive Konjunktursignale aus der Hightech-Industrie. Erstmals seit Beginn der Krise macht der Bitkom-Index wieder einen Sprung nach oben.
Der Bitkom-Index der Hightech-Industrie ist in diesem Quartal um 18 Prozent gestiegen und liegt leicht über dem Niveau des Ifo-Index für die Gesamtwirtschaft, berichtet der Hightech-Verband Bitkom. Dies sei der stärkste Anstieg nach fünf Jahren. „Vieles deutet darauf hin, dass wir im ITK-Sektor die Krise weitgehend hinter uns haben“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. 40 Prozent der Unternehmen würden in diesem Jahr mit einem Umsatzplus rechnen.
Über 70 Prozent der Unternehmen erwarten laut Verband im nächsten Jahr eine wachsende Nachfrage. Die meisten ITK-(Informationstechnik und Telekommunikation) Firmen sollen mit einer Erhöhung ihrer Investitionen auf die Krise reagiert haben. Zwei Drittel der Unternehmen haben verstärkt in ihr Produktions- und Dienstleistungsangebot investiert. „Investitionen sind immer eine Wette auf eine positive Zukunft, und so wollen wir sie auch interpretieren. Die ITK-Branche startet mit Innovationen durch“, betont Scheer.
Trotz positiver Aussichten hätten viele ITK-Unternehmen aufgrund der Wirtschaftskrise Schwierigkeiten bei der Finanzierung. 35 Prozent haben laut Studie berichtet, dass Banken begrenzter Kredite gewähren und die Refinanzierung auf den Kapitalmärkten schwieriger wird.
Positiv bewertet Bitkom die Initiativen der Bundesregierung, die Kreditvergabe zu erleichtern und Kreditversicherer zu unterstützen. Dabei soll ab sofort ein Globaldarlehen in Höhe von 17,5 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden. Scharfe Kritik habe der Verband an der schlechten Zahlungsmoral geäußert. Mehr als jedes siebte ITK-Unternehmen soll unter verzögerten oder ausbleibenden Zahlungen öffentlicher Auftraggeber leiden. [mth]
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