Hamburg – Von dem Wahlabend konnten ARD, ZDF, RTL und Sat 1 nur wenig profitieren – bereitsum 18 Uhr wurde prognostiziert, dass die Bundesregierung aus FDP und Union bestehen wird – die Spannung war damit aus den Wahlsendungen raus.
Der TV-Sender Sat 1, der bis 20 Uhr über die Wahl informieren wollte, stieg bereits 19 Uhr aus der Berichterstattung aus, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Stattdessen wurde eine Reportage über die Polizei gezeigt.
Von den Prognosen und Interviews sollen sich die Sender kaum von einander unterschieden haben. Im Ersten habe es nach Bekanntgabe der Wahlentscheidung immerhin Interviews mit der FDP, den Linken und Grünen – den eigentlichen Siegern der Wahl – gegeben. Beim ZDF hingegen wurden der Zeitung zufolge nur Klaus Wowereit (SPD) und Christian Wulff (CDU) interviewt.
Pech habe das ZDF außerdem mit der Übertragung aus dem Willy-Bandt-Haus gehabt. Es zeigte nach Angaben des Abendblatts als einziger Sender eine Rede von Franz Müntefering, in der Hoffnung, er würde sich zu seiner Zukunft als SPD-Parteivorsitzender äußern. Das habe er aber nicht getan – sondern erst später im Interview mit der ARD.
Die „Berliner Runde“ mit den Spitzenkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien soll ebebenfalls eher „müde“ verlaufen sein. Auch RTL habe am Wahlabend wenig überzeugen können. Laut Abendblatt schien die einzige Bewegung im Programm der RTL-Moderator zu sein, der an einer Monitorwand mit Touchscreen-Funktion virtuos mit dem Datenstift „herum wirbelte“. Im Gegensatz zu den anderen Sendern habe zumindest die ARD erwähnt, dass die Piratenpartei aus dem Stand einen Stimmenanteil von zwei Prozent erreicht hatte. [mth]
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