Österreichisch: Kabelnetzbetreiber befürchtet TV-Störung durch Mobilfunk

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Wenn Rundfunkfrequenzen im Rahmen der Digitalen Dividende an den Mobilfunk abgegeben würden, drohen in Österreich TV-Bild-Störungen, ergab eine Studie von österreichischen Rundfunkanbietern, Kabelnetzbetreibern und Nutzern der Drahtlostechnologie.

Aufgrund der Weiterentwicklung von hochauflösendem Fernsehen (HDTV) brauchen die Kabelnetzbetreiber die Frequenzen jedoch weiterhin dringend, so der österreichische Kabelnetzbetreiber Kabelsignal. „Zu Schaden kämen vor allem auch die Endverbraucher durch den notwendigen Austausch von Empfangsgeräten“, so der Anbieter.
 
Die Studie des Telekomexperten Ernst-Olav Ruhle im Auftrag von Rundfunkanbietern, Kabelnetzbetreibern und Nutzern der professionellen Drahtlostechnologie weise Umstellungskosten in der Höhe von mindestens 150 Millionen Euro für die betroffenen Branchen, die heute das zur Diskussion stehende Frequenzspektrum von 790 bis 862 Megahertz nutzen. Die Kabelnetzbetreiber und ihre Kunden seien dabei mit mindestens 95 Millionen Euro betroffen.
 
Die österreichischen Kabelnetzbetreiber hätten ihre Netze „im Vertrauen auf eine aktuelle europäische Norm errichtet“, so Kabelsignal. „Ein Teil dieser geschätzten Investitionen in Höhe von circa drei Milliarden Euro wäre damit vernichtet“.
 
Das Forum Mobilkommunikation als Branchenvertretung der Mobilfunkbranche spreche davon, dass die Probleme der betroffenen Branchen leicht lösbar seien, biete aber keinerlei Nachweis für diese Behauptung, beklagt der Kabelnetzbetreiber. „Bevor nicht geklärt ist, wie die Zukunft der Kabelkunden aussieht, sehen wir in einer möglichen Vergabe der Digitalen Dividende an den Mobilfunk ein ernstes Gefahrenpotenzial mit exorbitanten Kosten“, so Alois Ecker, Mitglied des Vorstands Kabelsignal.
 
Über Rundfunkfrequenzen sei kein leistungsfähiges Breitbandinternet mit zukünftig konkurrenzfähigen Bandbreiten von 50 bis 100 Megabit pro Sekunde für einen breiten Nutzerkreis möglich – „trotz neuester 4G Mobilfunktechnologien wie LTE (Long Term Evolution)“, so Ecker weiter.
 
„Zur Breitbandversorgung im ländlichen Raum stehen ausreichend technische Alternativen wie Kabelnetze, VDSL, Funklösungen, Satellit und UMTS zur Verfügung“, findet der Kabelsignal-Vorstand. Eine digitale Dividende könne nur insoweit zur Verteilung kommen als ein Überschuss vorhanden sei bzw. keine berechtigten Interessen der Kabelnetzbetreiber gestört würden. [ar]

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