Leipzig – Das sächsische Lokalfernsehen forciert einen harten Umstieg von analog auf digital.
„Für eine extra Simulcastphase gibt es keine extra Erlöse“, sagte Mike Bielagk, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Regionalfernsehveranstalter in Sachsen (ARIS) auf dem 12. Kabelkongress in Leipzig. Ein direkter Umstieg auf digitale Sendewege spare nicht nur die Simulcast-Kosten, sondern schaffe auch Klarheit beim Verbraucher und Zuschauer.
Das Kabel sei für die Mehrheit der Veranstalter von Lokalfernsehen der wichtigste Verbreitungsweg. Bielagk schlug auf der Podiumsdiskussion „Analogabschaltung – Zunehmende Bedeutung der digitalen TV-Programme“ eine Subventionierung von Set-Top-Boxen durch die Netzbetreiber vor, da sie die eigentlichen Gewinner der digitalen Dividende im Kabel seien.
Die Digitalisierung ermögliche zudem eine zielgenaue Adressierung und dadurch neue Erlösmodelle. „Die Digitalisierung stellt die Lokalsender vor extreme Herausforderungen. Die hohen Kosten der Simulcastphase können die Programmveranstalter nicht allein tragen, alternativ ist diese zweigleisige Phase auch gar nicht notwendig“, so Bielagk weiter.
Bielagk verwies auf weitere bevorstehende, kostenintensive Aufgaben, die lokale Fernsehsender in Sachsen zu stemmen hätten, zum Beispiel die lokale Bouquetbildung in den Sendegebieten oder die Erstellung elektronischer Programmführer (EPGs).
Lokales Fernsehen sei eine große Bereicherung der Kabelnetze. Die orts- und damit zuschauernahe Berichterstattung der Sender biete den eigentlichen Mehrwert für Kabel in Sachsen, der in vielen Regionen über DVB-T oder Satellit nicht gegeben sei. [ar]
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