Loewe: „Erste Geräte für hybrides Fernsehen auf IFA 2010“

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Leipzig – Mit Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) kann der Zuschauer Internetinhalte programmbegleitend auf dem Fernseher abrufen – DF sprach mit Gerhard Schaas, Vorstandsmitglied der Loewe AG, über den Entwicklungsstand erster HbbTV-geeigneter Geräte.

DIGITAL FERNSEHEN: Herr Schaas, wie weit ist bei Loewe der Entwicklungsstand HbbTV-tauglicher Geräte?
 
Gerhard Schaas: Unser Unternehmen hat auf der diesjährigen IFA Prototypen von integrierten Digitalfernsehempfängern vorgestellt, in welchem das HbbTV-Protokoll umgesetzt war. Wir konnten zeigen, dass der Abruf von Inhalten aus dem Internet, die über den Videotext der jeweiligen Programmanbieter signalisiert wurden, in sehr einfacher Weise möglich ist und dass die Inhalteauswahl mit der vorhandenen Fernbedienung auf sehr komfortable Weise erfolgen kann.

DF: Wann werden die ersten Geräte erscheinen?
 
Schaas: Unsere Pläne sind, dass wir auf der IFA im Jahre 2010 verkaufsfähige Geräte vorstellen können. Allerdings wollen wir dies davon abhängig machen, ob bis zu diesem Zeitpunkt die Standardisierung zumindest soweit fortgeschritten ist, dass erkennbar wird, dass sich das System im Markt durchsetzt und ob von der Inhalteseite ein ausreichendes Angebot vorhanden ist, um den Endkunden vom Nutzen des Systems überzeugen zu können.
 
DF: Was werden HbbTV-taugliche Boxen kosten?
 
Schaas: Unser Unternehmen wird keine separaten Boxen anbieten, sondern die Funktion in die Fernsehgeräte integrieren, wie wir dies auch bei anderen Funktionen, wie zum Beispiel Satellitenempfang oder Festplattenaufzeichnungen tun. Die Aufpreise werden sich hierbei in einem sehr moderaten Rahmen halten.
 
DF: Ist es möglich, Netzwerk-taugliche Receiver via Update auf HbbTV
aufzurüsten?
 
Schaas: Eine Aufrüstung bisheriger netzwerktauglicher Empfänger erscheint nicht möglich, da die HbbTV Integration zum Einen einen Browser nach dem CE-HTML Standard erfordert und zum Anderen eine Verquickung mit der Gerätesteuerung notwendig ist.
 
DF: Sehen Sie Zukunft in der HbbTV-Technologie?
 
Schaas: Die HbbTV Technologie bietet eine große Chance, hybride Dienste und Endgeräte in den Markt einzuführen. Notwendig ist allerdings, dass zwischen allen Beteiligten in der Kette eine Verständigung auf einen Standard erfolgt und dass insbesondere von der Anbieterseite darauf geachtet wird, möglichst gleiche Bedienabläufe bei den unterschiedlichen Angeboten sicherzustellen.
 
Wir unterstützen deshalb sehr aktiv die Arbeiten der Arbeitsgruppe „Hybrid TV“ der Deutschen TV-Plattform, weil hier über die reine technische Spezifikation hinaus die Möglichkeit besteht, auch andere Aspekte, wie z. B. die der Inhalteseite, die der Vermarktung oder auch die der Lizenzrechte mit zu betrachten. Wenn diese Verständigung gelingt, liegt in der HbbTV Technologie ein großes Zukunftspotenzial.
 
DF: Herr Schaas, vielen Dank für das Interview. [mth]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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