Studie: Deutsche Werbemarkt verbucht 2010 ein Minus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hamburg – Die Medienagentur Jäschke Operational Media prognostiziert dem deutschen Werbemarkt für 2010 ein Minus von 900 Millionen Euro.

Jäschke Operational Media (JOM) sagt für den Brutto-Gesamtwerbemarkt 2009 eigenen Angaben zufolge ein Minus von rund 520 Millionen Euro voraus (-2,3 Prozent). Bis einschließlich September hätten die Einbußen bei rund 300 Millionen Euro (-1,9 Prozent) gelegen.
 
Bereinigt um Preissteigerungen und Rabatte der Medien werde das Minus für den Gesamtmarkt deutlich höher ausfallen, vermutet die Medienagentur. Sie geht diesbezüglich für 2009 von minus 1,8 Milliarden Euro aus, was einem Rückgang von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
 
Für das Jahr 2010 prognostiziert JOM zum jetzigen Zeitpunkt einen stagnierenden Gesamtmarkt, in dem die Ausgaben für klassische Medien leicht sinken und sich wieder der 20-Milliarden-Euro-Grenze nähern. Zuletzt wurde diese Marke im Jahr 2005 unterschritten, berichtet JOM. Zu erwarten sei eine weiterhin offensive Rabattpolitik der Medien, so dass der Netto-Gesamtmarkt unter dem Strich ein Minus von rund 900 Millionen Euro oder vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen werde.
 
Die Einschätzung erfolge vor dem Hintergrund einer sich 2010 in Deutschland wieder leicht verbessernden wirtschaftlichen Situation. Das Hamburgische Welt-Wirtschaftsinstitut (HWWI) gehe im Vergleich zum Vorjahr aktuell von einem nahezu konstanten realen Bruttoinlandsprodukt aus.
 
Stabilisierende Kraft werde hierbei der langsam wieder ansteigende Export sein. Die Auswirkungen der Rezession würden jedoch weiterhin deutlich spürbar bleiben. Bislang zurückgehaltene Werbeinvestitionen könnten 2010 in Folge einer höheren Planungssicherheit getätigt werden, vermutet JOM.
 
Während die Weltwirtschaft anfängt sich langsam zu erholen, zeigt der globale Werbemarkt ebenfalls erste Anzeichen einer Besserung, ist hingegen das Ergebnis einer Studie des Medien- und Werbungsforschungsunternehmen Nielsen Media Germany (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Gesamtwerbeausgaben im ersten Halbjahr 2009 fielen im Vorjahresvergleich um minus 6,8 Prozent. Der Rückgang des ersten Quartals fällt mit einem Minus von 7,9 Prozent stärker aus als im zweiten Quartal 2009 mit minus 5,8 Prozent. [ar]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Studie: Deutsche Werbemarkt verbucht 2010 ein Minus Mit dem deutschen Werbemarkt geht's schon seit Jahren Bergab. Werbung ist schon lange nicht mehr attraktiv, nur noch agressiv.
  2. AW: Studie: Deutsche Werbemarkt verbucht 2010 ein Minus Werbung ist mittlerweile nur noch nervend aber wieso Minus 900 Mio. Es wird doch ständig mehr und mehr und noch mehr Werbung gesendet um auch noch den letzten TV Zuschauer zu vergraulen.
  3. AW: Studie: Deutsche Werbemarkt verbucht 2010 ein Minus Die Werbesekunde wird auch ständig billiger und billiger, weil immer mehr wegschalten. Drum macht man die Werbung noch aggressiver und dümmlicher. Das vergrault zwar immer mehr Zuschauer, aber halt nicht solange der aktuelle Spot läuft. Und der nachfolgende Spot wurde ja von einer anderen Agentur produziert, dass die damit ein Problem haben interessiert nicht. Und so dreht und dreht man sich dümmlich im Kreise. Und die TV-Sender beispielsweise reagieren darauf, indem das vorspulen, umschalten, ausschalten oder gar wegsehen unterbunden bzw. verboten wird. Die letzten Zuckungen vor dem Tode.
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