München – Kinder sahen 2009 so viel speziell für sie entwickeltes Kinderfernsehen wie noch nie. Das ist das Ergebnis des „Kids Reports“ der Gesellschaft zur Förderung des internationalen Jugend- und Bildungsfernsehens.
Im „Kids Report“ untersucht die Gesellschaft zur Förderung des internationalen Jugend- und Bildungsfernsehens eigenen Angaben zufolge jährlich Angebot und Nutzung des Kinderfernsehens in Deutschland anhand einer vierwöchigen Programmstichprobe.
Die Zeit, die Kinder vor dem Fernseher verbringen, ist demnach laut Kids Report 2009 in den letzten 17 Jahren nicht nennenswert gestiegen. Gleichzeitig sei in dieser Zeit das Angebot an Kinderfernsehen durch Kika, Super RTL und Nick deutlich angestiegen.
Der Anteil, den Kinder mit expliziten Kinderprogrammen verbringen, stieg 2009 auf 52 Prozent an. Kinder sahen demnach in diesem Jahr so viel speziell für sie entwickeltes Kinderfernsehen wie noch nie. Ihr Programm würden Kinder dabei immer häufiger bei den Kindersendern Kika, Super RTL und Nick sehen.
Kindern stünden heute 420 Stunden explizites Kinderfernsehen pro Woche frei empfangbar zur Verfügung, so die Gesellschaft. Während die drei Kindersender sich immer mehr auch in der Wahrnehmung der Kinder etablieren, senden die Vollprogramme zunehmend morgens vor der Schule. Insbesondere die Dritten Programme der ARD hätten ihre Kindersendungen aus dem Vorabend und späten Nachmittag in die Morgenstunden verlagert. Andere Sender wie das Bayerische Fernsehen stellen ihre Kinderfernsehzeit ganz ein.
Mit derzeit 17 Kindersendern – die größtenteils rund um die Uhr senden – stehe im digitalen Pay-TV täglich fast 300 Stunden zusätzliches Kinderprogramm mit Nickelodeon oder Disney zur Verfügung. „Auch wenn die technischen Reichweiten des digitalen Fernsehens derzeit noch sehr gering sind, wird dieser Markt mittelfristig an Bedeutung gewinnen“, prognostiziert die Gesellschaft zur Förderung des internationalen Jugend- und Bildungsfernsehens.
In den meisten Kinderprogrammen seien quantitativ Männer und Jungenfiguren eindeutig in der Überzahl. International kommen auf eine weibliche Hauptfigur zwei männliche Helden. Auch im hiesigen Kinderfernsehen stehen meist Männer und Jungen im Mittelpunkt der Handlung, so das Ergebnis des Reports. Nahezu ausgeglichen sei das Geschlechterverhältnis im deutschen Kinderfernsehen nur bei ZDF, Kika und Nick. [ar]
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