Exklusiver Vorabtest: Viseo-Plus-Receiver von Topfield

6
37
Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
Bild: © lassedesignen - Fotolia.com

Leipzig – Am vergangenen Donnerstag startete die Vermarktung der ersten Empfangsgeräte für die Eutelsat-Plattform Viseo Plus. In einem ersten Vorabtest konnte die DF-Testredaktion den Topfield „TF7700HTCO“ bereits unter die Lupe nehmen.

Die Front des silbernen DVB-T-Empfängers wirkt solide und verfügt über die wichtigsten Tasten, um eine Notbedienung zu gewährleisten. Das mittig sitzende, aus grünen LED-Lampen bestehende Display kommt nicht nur farblich ein wenig altmodisch daher, auch ist die Vier-Segmentanzeige, gerade in Empfangsgebieten mit einem guten Angebot an Radiostationen, ein Handicap.
 
Beim Blick auf das Heck des Topfield fällt zuallererst der fehlende Netzschalter auf, was in Anbetracht des zu hohen Stromverbrauchs von bis zu 5 Watt im Stand-by ein echtes Manko ist. Mit HDMI-Schnittstelle, zwei Scartschnittstellen, einem optischen digitalen Tonausgang sowie Antennenein- und ausgang befriedigt er die notwendigsten Bedürfnisse.

Die HDMI-Schnittstelle wird Besitzer von Flachbildfernseher freuen und ist hierzulande eher atypisch für einem DVB-T-Receiver. Denn in dem Topfiel steckt mehr als die bloße Darstellung von MPEG-4-Inhalten: der „TF7700HTCO“ ermöglicht den Empfang von HDTV, was in anderen Regionen längst möglich ist, etwa in Skandinavien, Frankreich oder Polen, wo Inhalte in High Definition via DVB-T ausgestrahlt werden und für deren Märkte der „TF7700HTCO“ ursprünglich konstruiert wurde. Eine USB-Schnittstelle fehlt hingegen ebenso wie eine RS232-Schnittstelle, sodass Updates ausschließlich über DVB-T vorgenommen werden könnten, sofern dies realisiert wird.

Nach dem ersten Anschalten wird der Nutzer direkt zum Erstinstallationsmenü geleitet, in dem die Sprache eingestellt sowie eine erste Kanalsuche durchgeführt werden kann. Die Set-top-Box liest alle Kanäle problemlos ein, der Suchlauf geht dabei rasch vonstatten, obwohl der Topfield dabei das komplette Frequenzband absucht. Auch eine manuelle Suche ist möglich, setzt aber die Kenntnis der Kanalnummer voraus, eine Suche nach Frequenz ist nicht durchführbar. Positiv zu erwähnen ist die 5-Volt-Antennenversorgung, die wahlweise hinzugeschaltet werden kann.
Die Umschaltgeschwindigkeit zwischen den Sendern beträgt rund 1,5 Sekunden, womit der Topfield im guten Mittelfeld liegt.
 
Der elektronische Programmführer ist, wie von anderen Topfield-Geräten gewohnt, in eine Multikanalansicht und eine Einzelkanalansicht unterteilt. Während die Einzelkanalansicht sehr übersichtlich erscheint, hinterlässt die Mehrkanal-Variante einen recht chaotischen Eindruck. Das liegt zum einen an der wenigen Senderanzahl, die zeitgleich angezeigt werden (vier Kanäle) sowie am Platzmangel, dem besonders kurze Sendungen unterworfen sind.
Der DVB-T-Receiver bietet Erinnerung für Sendungen in Form eines Timers, sodass analoge Aufnahmen, z.B. mit einem Videorekorder, über Scart realisiert werden können.

Hinsichtlich der Bildqualität lässt sich beim Topfield-Empfänger weder meckern noch loben. Denn wer DVB-T nutzt, weiß: wo nicht viel ist, kann in den meisten Fällen nicht mehr kommen. Und so muss sich der Receiver den Gegebenheiten und der recht geringen Datenrate unterwerfen, was besonders auf Flachbildfernsehern für erhebliche Unterschiede beispielsweise im Vergleich zum Satellitenfernsehen führt. Da kann auch der integrierte Upscaler wenig hinwegtäuschen.
 
Der“TF7700HTCO“ ist seit 15. Oktober für 99 Euro im Handel erhältlich und enthält neben reichlichem Zubehör – u.a. bestehend aus einem HDMI-Kabel – auch die Smartcard für die Zugangsberechtigung für Viseo Plus, mit der das DVB-T-Angebot von Eutelsat genutzt werden kann. Im Cam-Menü für die Conax-Smartcard finden sich neben Einstellungen zum Jugendschutz Informationen zum Abo-Status, die Auskunft über die Laufzeit geben.
 
Den ausführlichen Test mit den genauen Ergebnissen nach Prüfung des Receivers mit dem hauseigenen Rohde-&-Schwarz-Messequipment lesen in der nächsten Ausgabe der DIGITAL FERNSEHEN, die ab dem 6. November im Kiosk erhältlich sein wird. [fp]

Bildquelle:

  • Technik_Video_Artikelbild: Technik_Video_Artikelbild.jpg: © lassedesignen - Fotolia.com

6 Kommentare im Forum

  1. AW: Exklusiver Vorabtest: Viseo-Plus-Receiver von Topfield Ihr habt doch noch gar keinen DVB-T Viseo Plus Empfang in Leipzig. Also konntet Ihr nur den normalen DVB-T Empfang testen und nicht die MPEG 4 Ausstrahlung. Oder ist extra jemand nach Stuttgart gefahren?
  2. AW: Exklusiver Vorabtest: Viseo-Plus-Receiver von Topfield Gerade im MDR Sendegebiet sind die Datenraten aufgrund der QAM64 Modulation mit denen per Satellit durchaus vergleichbar, und lassen daher gute Tests zu, aber natürlich nur mit MPEG2. Die MPEG4 AVC Ausstrahlungen in Leipzig sollten aber bald beginnen. In Stuttgart wurde auch bereits viele Wochen vor offiziellem Start getestet.
  3. AW: Exklusiver Vorabtest: Viseo-Plus-Receiver von Topfield Wir haben Signalgeneratoren von Rohde & Schwarz, die entsprechende Signale generieren. Wie im Text geschrieben wird dies in der kommenden DF intensiver vorgestellt. Hier ging es um einen "Vorabtest".
Alle Kommentare 6 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum