Kabelnetzbetreiber: Kabel steht für „digitale Öffnung“ des Marktes

63
32
Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
Bild: © soupstock - Fotolia.com

München – Die deutschen Kabelnetzbetreiber wollen den Programmveranstaltern und Inhalteanbietern neue Wachstumschancen mit digitalem Fernsehen und Breitband-Internet eröffnen.

Anlässlich eines Pressegesprächs zu den Medientagen München betonten Branchenvertreter von Anga, Kabel Deutschland, Kabel BW und Tele Columbus die Vorteile ihrer Infrastruktur, die Breitband-Internet, Telefon sowie digitales und analogen Fernsehen zum Verbraucher bringt, berichtet der Kabelnetzverband Anga.
 
Die Kapazität der Netze erlaube schnelles Breitband-Internet, Triple-Play, neuartige „hybride“ Fernsehangebote sowie neue Free-TV- und Pay-TV-Geschäftsmodelle. „Digitalisierung bedeutet nicht, dem Zuschauer analogen Wein aus digitalen Schläuchen einzuschenken – Digitalisierung heißt für uns, dem Fernsehen eine neue Erlebnis- und Servicequalität zu eröffnen und den Kunden einen echten Mehrwert zu bieten“, sagte Thomas Braun, Anga-Präsident.
 
Das Kabel habe die Reichweite, die Kapazität und die Kundenbasis, um zum Wachstums- und Innovationsmotor im Digital-TV zu werden. „Wir rufen Politik und Marktpartner auf, die Besonderheiten des Kabels zu erkennen und gemeinsam kreativ zu nutzen“, so Braun weiter. Bereits jetzt vollziehe sich der Umstieg von analoger zu digitaler Nutzung im Kabel mit hohen jährlichen Wachstumsraten von zuletzt 40 Prozent.
 
Neue Generationen von Digital-Receivern sowie eine wachsende Zahl von Programmen und Diensten machen den Umstieg für immer mehr Kabelkunden attraktiv. Zugleich schätzen laut Anga die Verbraucher und Wohnungswirtschaft den Vorteil des analogen Kabels, auch ohne Digital-Receiver – im Haushalt Fernsehen und Radio aus der Kabeldose empfangen zu können. Das Kabel könne aufgrund seiner Bandbreite analoges und digitales Fernsehen parallel anbieten.
 
Braun habe kritisiert, dass ARD und ZDF dem Kabel die Einspeisung ihrer HDTV-Programme zu marktüblichen Konditionen verweigern, während sie bei der Satellitenübertragung die erheblich höheren Übertragungskosten zahlen. Die Öffentlich-Rechtlichen seien verpflichtet, die Infrastrukturen gleich zu behandeln und können nicht durch die Einführung neuer Technologien oder Angebote die bestehenden Marktmodelle einseitig und auch zulasten der Kabelkunden ändern.
 
Kabel BW habe die Führungsrolle des Kabels beim Breitband-Ausbau in Deutschland betont. Bereits heute seien die Netze nicht nur hundertprozentig digitalisiert, sondern weitgehend für Breitband-Internet aufgerüstet. Das Kabel überträfe DSL und VDSL nicht nur hinsichtlich des Ausbaus ländlicher Regionen, sondern auch in Preis und Leistung. Subventionen für den Breitband-Ausbau, wie sie vom DSL-Wettbewerb gefordert werden, sollen nur in völlig unerschlossenen Gebieten Sinn machen.
 
Für Tele Columbus spiele das Kabel eine wichtige Rolle als Innovationstreiber. Hybride Endgeräte, wie sie ab Ende dieses Jahres in den Markt kommen sollen, seien für den Empfang von Fernsehinhalten im klassischen Kabelstandard DVB-C sowie auch von IP-Signalen geeignet. Neben dem linearen Fernsehen im HDTV-Format ermöglichen sie unter anderem auch die Wiedergabe von TV-Content aus dem Internet, zeitversetztes Fernsehen sowie Filme auf Abruf. Die Kabelinfrastruktur sei wie kein anderer Übertragungsweg für die Vollversorgung mit linearen und interaktiven Diensten geeignet.
 
Kabel Deutschland betonte, dass sich das Kabel inzwischen als erfolgreichster Angreifer im Breitbandmarkt etabliert habe und zugleich seine Führungsrolle beim Fernsehempfang verteidigen werde. „Unser Anspruch ist, die führende Fernsehplattform zu sein“, so Kabel Deutschland. Fazit der Kabelnetzbetreiber sei gewesen, dass das Kabel für die „digitale Öffnung“ des Marktes sowie für Innovation und neue Geschäftsmodelle stehe. [mth]

Bildquelle:

  • Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com

63 Kommentare im Forum

  1. AW: Kabelnetzbetreiber: Kabel steht für "digitale Öffnung" des Marktes Kabel steht für "digitale Öffnung" des Marktes = GrundLOSveschlüsselung = Abzocke ?!?!?!
  2. AW: Kabelnetzbetreiber: Kabel steht für "digitale Öffnung" des Marktes Im Moment wird nix geöffnet, sondern verschlüsselt und verrammelt.
  3. AW: Kabelnetzbetreiber: Kabel steht für "digitale Öffnung" des Marktes Der einzige größere Laden, der wirklich die Vorteile des Kabel nützt ist KabelBW. Sehr viele - auch gute (!) - digital unverschlüsselte Sender mit hohen Bitrate, die es über Sat nur verschlüsselt gibt, ARD & ZDF HD, alle Sky HD Sender von Anfang an und afaik auch fast flächendeckend rückkanalfähig. Bei Kabel Deutschland sieht's genau andersrum aus.
Alle Kommentare 63 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum