VPRT kritisiert „praxisfremde Auflagen“ für deutsche TV-Veranstalter

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hat die beschlossene Umsetzung der Werberegelungen der europäischen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in Teilen kritisiert.

„Mit der Umsetzung der europäischen Regelungen insbesondere zur Zulässigkeit und Kennzeichnung von Produktplatzierungen haben die Länder eine wichtige Entscheidung getroffen, um die bestehende Rechts- und Planungsunsicherheit für die Sender zu beenden und transparente Regelungen für die Zuschauer zu schaffen“, so VPRT-Präsident Jürgen Doetz. „Wenn die Länder es 1:1 dabei belassen hätten, gäbe es in Deutschland nun klare Handlungsvorgaben, die allen Interessen gerecht würden.“
 
Der VPRT kritisiert jedoch, dass die Länder stattdessen „praxisfremde, diskriminierende Zusatzauflagen“ für deutsche TV-Veranstalter verabschiedet hätten, die in dieser Form weder in der EU-Richtlinie noch in anderen EU-Staaten existieren würden. Die von den Ländern beschlossene Kennzeichnungspflicht von Produktplatzierungen soll dem Verband zufolge für deutsche Fernsehsender auch für die Ausstrahlung sogenannte Fremdproduktionen wie etwa ausländische Lizenzware gelten, wenn die Produktplatzierungen „mit zumutbarem Aufwand ermittelbar“ seien.
 
„Wir sollen nun für Inhalte haften, die wir weder produziert noch beauftragt haben“, so Doetz. Zudem seien Formateinschränkungen für Produktbeistellungen auch für private Sender vorgesehen worden.
 
Vor diesem Hintergrund sehen die privaten Rundfunkanbieter laut VPRT Handlungsbedarf. Der Verband appelliere an die Länder, „gemeinsam mit den Betroffenen in den Dialog über weiter reichende Erleichterungen der Werbebestimmungen zu treten“. Der VPRT fordert eigenen Angaben zufolge „eine Abschaffung aller gattungsspezifischen Werberegelungen durch eine umgehende erneute Überarbeitung der Europäischen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste“. Dies begründet der Verband mit wirtschaftlichem Druck und zunehmender Konvergenz.
 
Die Umsetzung der Werberegelungen der europäischen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste im 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag der Länder wurde am Freitag von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen. [ar]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: VPRT kritisiert "praxisfremde Auflagen" für deutsche TV-Veranstalter Schleichwerbung zulassen. Das könnte Euch so passen.
  2. AW: VPRT kritisiert "praxisfremde Auflagen" für deutsche TV-Veranstalter Warnung: Die nachfolgende Sendung könnte Schleichwerbung enthalten. Trotz sorgfältiger Kontrolle kann es vorkommen, dass unterschwellige Werbebotschaften unentdeckt bleiben.
  3. AW: VPRT kritisiert "praxisfremde Auflagen" für deutsche TV-Veranstalter Man piept dürber oder bastelt einen schwarzen Balken.
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