Ex-BBC-Direktor will Rundfunkgebühr in Großbritannien abschaffen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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London – Eine Expertengruppe des öffentlich-rechtlichen britischen Rundfunks BBC hat sich dafür ausgesprochen, die Rundfunkgebühr abzuschaffen.

Unter der Führung des ehemaligen BBC-Generaldirektors Greg Dyke wollen Medienpolitiker der britischen konservativen Partei, den Tories, Rundfunkgebühren in Höhe von über 100 Millionen Pfund pro Jahr statt für Verwaltung für andere Zwecke ausgeben.
 
Das Geld, das die BBC für die Verwaltung und Eintreibung der jährlichen Rundfunkgelder in Höhe von 142,40 britischen Pfund verwende, solle vielmehr in einen Fonds eingezahlt werden, um Programme – auch Lokalnachrichten – auf den kommerziellen Sendern zu finanzieren. Darüber berichtet der „Guardian“.
 
Die BBC sei dem Vorschlag nach dann immer noch öffentlich finanziert, jedoch käme sein Jahreseinkommen von 3,6 Milliarden britischen Pfund dann aus Steuergeldern oder über staatliche Subventionen.
 
Die BBC-Führung wehrt sich gegen diesen Vorschlag. Dadurch sei die finanzielle Unabhängigkeit des Senders in Gefahr. Wenn die Regierung die Verteilung des Geldes übernehme, würde es für andere Zwecke eingesetzt, jedoch nicht zur Finanzierung der BBC, argumentieren sie gegen den Vorschlag von Dyke.
 
Dyke ist der Anführer eines zwölfköpfigen Industriekonsortiums, dem auch Elisabeth Murdoch, CEO der TV-Produktionsfirma Shine Limited und Tochter von Medienmogul Rupert Murdoch angehört.
 
Laut dem BBC-Bericht für 2007 und 2008 lagen die Einnahmen aus der Rundfunkgebühr bei Ende März 2008 für zwölf Monate bei 123 Millionen britischen Pfund. Mit der Gebühr finanziert sich die BBC bereits seit 1923. [ar]

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24 Kommentare im Forum

  1. AW: Ex-BBC-Direktor will Rundfunkgebühr in Großbritannien abschaffen Ich denke mal kein ÖR leistet so viel wie die BBC.
  2. AW: Ex-BBC-Direktor will Rundfunkgebühr in Großbritannien abschaffen Wobei dort aber auch Channel 3, 4 und 5 jeweils mehr leisten, als alle dt. Werbefinanzierten zusammen. Dort gibt es eine ganz andere Marktleistung.
  3. AW: Ex-BBC-Direktor will Rundfunkgebühr in Großbritannien abschaffen Hmm, wenn man sich die Besetzung der Expertenrunde ansieht: Wie sollte das Ergebnis auch anders aussehen (Stichwort Murdoch-Tochter)? Ein besonderes Geschmäckle hat der Vorschlag, den BBC die Nachrichten der Privatsender produzieren zu lassen, weil die Werbezeit um die Nachrichten immer die Teuerste ist...
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