WDR beteiligt sich an LTE-Test zur DSL-Versorgung auf dem Land

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Köln – Der WDR beteiligt sich an einem Testbetrieb des neuen Mobilfunksystems „Long Term Evolution“ (LTE), über den ländliche Gebiete mit Internet im DSL-Tempo versorgt werden sollen.

Der neue Mobilfunkstandard LTE gilt als Mobilfunksystem der vierten Generation und soll UMTS in Zukunft ablösen. LTE nutzt Frequenzen, die durch die Umstellung auf das digitale Fernsehen freigeworden sind („Digitalen Dividende“). „Mit der neuen Technik lassen sich zu vergleichsweise geringen Kosten auch ländliche Gebiete mit schnellem Internet versorgen. Es reichen wenige Antennen, um einen kompletten Ort abzudecken“, berichtet der WDR.
 
Im Sauerland werde diese neue Technik seit Montag europaweit zum ersten Mal getestet. Das Pilotprojekt ist dem WDR zufolge eine Kooperation zwischen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, der Landesanstalt für Medien (LfM), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und Vodafone, die auf Initiative des Medienministers zustande gekommen sei. Bei dem Feldversuch komme der WDR-Sender Nordhelle zum Einsatz, der auch zum Ausstrahlen von Radio- und Fernsehprogrammen genutzt wird.
 
Im Pilotprojekt würden allerdings noch keine Haushalte ans Internet angebunden. Es werde vielmehr überprüft, wie leistungsfähig LTE in der Praxis ist, wie zuverlässig sich die Frequenzen nutzen lassen und welche Flächen damit abgedeckt werden können. Dabei seien Downloadraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich, und damit zehn Mal schneller als UMTS und ausreichend, um sogar mobile hochauflösendes Fernsehen (HDTV) anzubieten.
 
Ende 2010, Anfang 2011 werden die nötigen Frequenzen bundesweit versteigert. Experten rechnen dem Sender zufolge mit einem relativ schnellen Ausbau des Netzes. Schon 2010 sollen erste LTE-Geräte, 2011 erste LTE-Handys auf den Markt kommen.
 
Rund drei Prozent der Haushalte in Nordrhein-Westfalen sind derzeit nicht mit Internet von mindestens einem Megabit pro Sekunde versorgt, teilt der WDR mit. Gerade auf dem Land sei es schwierig, die weißen Flecken auf der Landkarte zu tilgen, die noch nicht an die schnellen Verbindungen angeschlossen sind. [ar]

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7 Kommentare im Forum

  1. .. Michmädchenrechnung die 254te .... 1. HDTV über Brodcast mit DVB-T würde allen helfen und nicht nur den 4 HD-Konsumenten. 2. 100 Mbit entsprechen in etwa 3-4 Analog-TV-Kanälen. Das wären 4 HDTV oder 16 SD-TV-Kanäle. Da hätten alle was von. 3. 100 Bürger können also in der Region gleichzeitig mit jeweils 1 Mbit/s im Internet surfen. Da kommen mir doch echt die Tränen. 4. Das die ÖRs Geld für die Technik verschwenden kann ich nicht gut heißen. Sollte nicht die Universitäten in diese Richtung forschen? 5. Billiger als UMTS wird es wohl auch nicht werden können. Das ist unbeschreiblich doooooof! ... und was ist eigentlich aus WiMax geworden??? Watz
  2. AW: .. Michmädchenrechnung die 254te .... naja, die Beteiligen sich mit dem WDR-Sender Nordhelle am Pilotversuch und das sollte auch ok sein; es macht ja nun wenig Sinn das Rad zweimal zu erfinden und für den Test extra einen Sender zu erstellen wenn auf einem vorhandenen dafür die Kapazität zur Verfügung gestellt werden kann.
  3. AW: .. Michmädchenrechnung die 254te .... Ich könnte mir eher vorstellen, dass das dann als IPTV realisiert wird und somit prinzipiell unbegrenzte Anzahl an (HDTV) Sendern zur Verfügung stehen.
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