Verfahren gegen Pro-Sieben-Sat-1-Vorstand und IP-Deutschland-Chef eingestellt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Die Münchner Staatsanwaltschaft beabsichtigt offenbar, ihre Ermittlungen gegen rund 50 Media- und Agenturmanager wegen sogenannter Kickback-Praktiken einstellen.

Zu den prominentesten Beschuldigten gehören u.a. der ehemalige Sales-Vorstand der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe, Peter Christmann, und der Chef des RTL-Vermarkters IP Deutschland, Martin Krapf, gegen den ein Paralellverfahren der Kölner Staatsanwaltschaft läuft. Darüber berichtet das Branchenmagazin Werben & Verkaufen (W&V).
 
Nun sollen sämtliche Ermittlungen ohne Auflagen eingestellt werden, wie das Branchenmagazin unter Berufung auf Aussagen von Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, berichtet. Zur Anwendung komme dabei Paragraph 153 der Strafprozessordnung, der eine Einstellung der Ermittlungen wegen Geringfügigkeit ermöglicht.
 
Auch wenn die Staatsanwaltschaften betonen, dass alle Verfahren noch „anhängig“ seien, sei die „grundsätzliche Entscheidung“ zur Einstellung gefallen, so ein Insider gegenüber dem Magazin.
 
Die 2007 durch das Bundeskartellamt ausgelösten Ermittlungen stellten dem Branchenmagazin zufolge das seit Jahren gängige Geschäftsmodell der Rückvergütungen an Media-Agenturen infrage. Diese sogenannten Kickbacks gewähren die Werbevermarkter der Medien den Media-Agenturen auf ihr gesamtes Buchungsvolumen. Dies handelte Vermarktern demnach den Verdacht der „Bestechung im geschäftlichen Verkehr“ und Chefs der Mediaagenturen den Vorwurf der Untreue gegenüber ihren Kunden ein. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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