Studie: Pay-TV sieht Ende der Werbekrise erst für 2011

2
30
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

München – Pay-TV-Anbieter erwarten ein Ende der Werbekrise erst 2011.

Das ergab die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2008/2009“, die im Auftrag von acht Landesmedienanstalten unter Federführung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) durchgeführt wurde.
 
Das Ende des konjunkturellen Abschwungs werde vom Großteil der privaten Fernsehanbieter in Deutschland (46 Prozent) für 2011 erwartet. Jeweils ein Fünftel prognostiziere das Ende der Krise für 2010 und für 2012. Die wenigsten würden glauben (15 Prozent), dass dieser Zeitpunkt erst im Jahr 2013 oder noch später liege. Hinsichtlich dieser Frage seien vor allem die Einschätzungen aus dem Pay-TV-Bereich aufgefallen: Fast alle Anbieter prognostizieren der Studie zufolge das Ende des Konjunkturabschwungs für 2011.
 
Spätestens seit dem vierten Quartal 2008 ist die schwierige konjunkturelle Lage deutlich an den Ergebnissen und Zahlen der Rundfunkbranche erkennbar. Auch für das Geschäftsjahr 2009 sind weitere Einschnitte zu erwarten, teilt die BLM am Montag mit.
 
So würden die Free-TV-Anbieter mit einem Umsatzverlust von elf Prozent rechnen, die Pay-TV-Anbieter mit einem Prozent. Die privaten Hörfunkanbieter erwarten für 2009 ein Umsatzminus von rund neun Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die BLM. Dagegen sähen sich die Teleshoppingkanäle mit einem Umsatzplus von sechs Prozent weiter im Aufwind.
 
Nach der kontinuierlichen Erholung der Rundfunkwirtschaft seit 2004 kam es laut Studie 2008 zu erneuten Umsatzrückgängen: Die Vollerhebung aller privaten Rundfunkveranstalter in Deutschland ergab, dass im Geschäftsjahr 2008 die Erträge aus Werbespots um sieben Prozent auf 4,35 Milliarden Euro gesunken sind.
 
Dieser Umsatzrückgang konnte durch andere Erlösquellen teilweise aufgefangen werden, so dass der Gesamtumsatz im Privatrundfunk 2008 nur um 3,3 Prozent auf 8,02 Milliarden Euro gesunken ist, berichtet die BLM. Gleichzeitig stiegen demnach jedoch die Kosten um 2,2 Prozent, wodurch ein deutlicher Rückgang der Rentabilität verzeichnet werden muss.
 
2008 ging der Anteil aus klassischer Spotwerbung zugunsten alternativer Erlösquellen auf 80 Prozent zurück, teilt die BLM mit. Damit hätten die privaten Free-TV-Anbieter den Anteil der Diversifikationserlöse auf 20 Prozent steigern können. Im Rahmen ihrer Diversifikationsstrategien würden die TV-Sender zunehmend Erlöse über digitale Pay-TV-Kanäle, Teleshopping, (Online-) Games und Lizenzhandel erwirtschaften.
 
Durch diese Erlösformen konnten die Free-TV-Anbieter 2008 laut BLM mehr als 900 Millionen Euro generieren. Die Bedeutung der Erlöse aus dem Bereich Call Media beziehungsweise Telefonmehrwertdienste nehme dagegen stark ab. Seit 2006 hätten sich die Umsätze aus Call Media um 21 Prozent verringert.
 
Die Online-Umsätze steigen der BLM zufolge hingegen nur langsam. Im Jahr 2008 betrugen sie demnach insgesamt 252 Millionen Euro und stellen damit lediglich einen Anteil von 3,3 Prozent des Gesamtumsatzes privater Fernsehsender dar. Nach Schätzung der Hörfunkbranche werden sich die Online-Umsätze laut Studie in den nächsten fünf Jahren jedoch auf 6,5 Prozent erhöhen. Alle Fernsehanbieter zusammen würden für 2013 mit einem Gesamtumsatzanteil von knapp neun Prozent (Lokal-TV: sechs Prozent) rechnen. [ar]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

2 Kommentare im Forum

  1. AW: Studie: Pay-TV sieht Ende der Werbekrise erst für 2011 Irgendwie kommt wieder die Absichtserklärung durch, Free-TV-Programme in Pay TV umzuwandeln.
  2. AW: Studie: Pay-TV sieht Ende der Werbekrise erst für 2011 Werbung im Pay-TV? Na da zahlt man doch gerne für!
Alle Kommentare 2 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum