HDTV: Erfolgsmodell mit Risiken

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – 2010 könnte der Durchbruch für HDTV kommen.So sehr TV-Sender von einer Umstellung profitieren könnten, so groß sind die technologischen und finanziellen Risiken für die Kabel- und IPTV-Anbieter.

In einer aktuellen Umfrage hat die Unternehmensberatung Mücke, Sturm & Company den Einfluss von HDTV auf die Geschäftsmodelle der TV-Sender und Distributoren ermittelt. Demnach haben die Anbieter kaum Entscheidungsspielräume. „Auch wenn manche Akteure nicht direkt von einer HD-Einführung profitieren können, haben sie keine andere Wahl, als auf den fahrenden Zug aufzuspringen“, sagte Patrick Sturm, Geschäftsführer von Mücke, Sturm & Company.
 
Nach Ansicht der Experten könnten hohe Kosten der Umstellung und technologische Problemedazu führen, dass erst 2012 mit einem größeren Anstieg an HDTV-Sendern zu rechnen ist. „Damit HDTV bis 2012 zum Standard in der digitalen Fernsehübertragung wird, sind geringe technologische Zugangsvoraussetzungen, ein attraktiver Content und eine erlebnisorientierte Vermarktung die zentralen Erfolgsfaktoren“, ist sich Sturm sicher. Ein unkomplizierter Empfang ohne zusätzliche Hardware sei eine Grundvoraussetzung für die Akzeptanz beim Nutzer, ebenso wie der Empfang der marktanteilsstärksten TV-Sender.
 
Unabhängig vom Geschäftsmodell eines TV-Senders verursacht HDTV deutliche Mehrkosten gegenüber der Übertragung in SDTV, trotzdem könne sich die Investition lohnen, so die Unternehmensberater. Besonders die Satellitenbetreiber und die öffentlich-rechtlichen Sender profitierten von HDTV: Eine Satellitenplattform kann ihre Einnahmen aus der Vermietung von Transponderkapazität erhöhen und so die Investitionskosten refinanzieren. Die öffentlich-rechtlichen Sender seien in der komfortablen Situation, Ausgaben nicht durch Werbeeinnahmen refinanzieren zu müssen und könnten so Innovationen vorantreiben.
 
Schwieriger sei die Situation bei werbefinanzierten TV-Sendern, Kabelnetzbetreibern und IPTV-Anbietern: Werbefinanzierte TV-Sender könnten durch HDTV nicht direkt zusätzliche Einnahmen erzielen, gleichwohl aber Marktanteile verlieren. Generell sollte die Priorität beim HDTV-Ausbau der privaten TV-Sender eindeutig auf den meistgesehenen Sendern liegen, so Sturm.
 
Auf Kabelnetzbetreiber und IPTV-Anbieter kommen laut der Studie für die Verbreitung von HDTV-Sendern hohe Investitionskosten zu, die nur zum kleinen Teil an die Kunden weitergereicht werden können. „Mittelfristig stellt die Verbreitung von HD über ADSL eine Alternative zum aufwendigen VDSL-Netzausbau dar“, ist sich Sturm sicher.
 
Die Kabelnetzbetreiber und IPTV-Anbieter sollten sich dennoch der Herausforderung stellen und dem auf dem Satelliten verfügbaren Angebot in kurzem zeitlichem Abstand folgen, so die Unternehmensberater. Um am Markt bestehen zu können, sollten sie mindestens ein gleich umfangreiches Angebot an HDTV-Sendern verbreiten, raten die Marktanalysten. [mw]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: HDTV: Erfolgsmodell mit Risiken Wenn man dieser Umfrage Glauben schenken darf dann ist HD+ bereits tot.
  2. AW: HDTV: Erfolgsmodell mit Risiken Die sind nicht höher wie wenn man andere Transponder einspeist.
  3. AW: HDTV: Erfolgsmodell mit Risiken Pssst! Mach denen ihr Geschäft nicht madig. Irgendwie muss man ja die stetig steigenden Gebühren für Kabel-TV begründen.
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