Leipzig – Nach dem Abgang von Deutschlandchef Mark Williams setzt der Münchner Bezahlsender Sky alle Hoffnungen auf den neuen Mann, den Ex-BSkyB-Manager Brian Sullivan.
Der Amerikaner hat eine Titanenaufgabe vor sich. Der Sender, der als Premiere begann, schreibt auch als Sky tiefrote Zahlen. Sullivan soll den Bezahlsender nun in die Erfolgsspur lenken. Am 1. Januar 2010 soll er zunächst als stellvertretender Vorstandsvorsitzender neben Williams einsteigen und ab 1. April den Vorsitz übernehmen.
Alle Hoffnungen ruhen nun auf dem Neuen. In der Brache hat er den Ruf, der Mann für das Unmögliche zu sein. Der 47-Jährige gilt als enger Vertrauter von James Murdoch. 2006 machte der Sohn des Medien-Unternehmers Rupert Murdoch ihn zum Chef für Kundenbeziehungen. Sullivan ist ein Fernsehmann durch und durch. Seit 1996 war er in leitenden Positionen bei BSkyB tätig, davor beim amerikanischen Medienkonzern Viacom.
Sullivan freut sich laut eigener Aussage über den neuen Job: „Es ist für mich sehr spannend, bei Sky an Bord zu kommen. Deutschland und Österreich besitzen ein für Pay-TV und HDTV bislang bei weitem noch nicht realisiertes Potenzial, das wir auf der nunmehr geschaffenen Grundlage weiter erschließen werden. Sky wollen wir zu einem Unterhaltungsangebot von echtem Weltformat ausbauen. Ich freue mich sehr darauf, ab Januar mit Mark und seinem Team zusammen zu arbeiten.“
Der Bezahlsender aus Unterföhring braucht vor allem neue Kunden. Sullivan scheint nach Insidern der richtige Mann für diese Aufgabe. Nach dem Zahlenexperten Williams soll nun Vertriebsexperte Sullivan Sky die nötigen Abos bringen. Doch die Lage von Sky ist alles andere als rosig. Im dritten Quartal stieg das Minus auf 117 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 89 Millionen Euro Verlust. Vor allem Werbekosten für den neuen Namen und gestiegene Programmkosten schlagen ins Kontor.
Von den vollmundigen Ankündigungen Williams´ war am Ende wenig übrig geblieben. Bis Ende 2010 sollte die Zahl der Abonnenten auf drei bis 3,4 Millionen steigen. Ende 2009 hatte der Sender etwa 2,4 Millionen zahlende Zuschauer. Das war ganz offensichtlich zu wenig.
Auch in den eigenen Reihen wurden die Fähigkeiten von Williams offenbar immer zurückhaltender beurteilt. Dabei hatte der Australier durchaus Erfolge vorzuweisen. Er schaffte es, Sky auf dem Markt mit ausreichend Geld auszustatten. Trotzdem gingen die Börsenwerte nach unten. Lag die Aktie vor vier Jahren noch bei über 30 Euro, sind es derzeit nur noch 2,50 Euro. [mw]
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