Schächter: „ZDF Neo erster Schritt zur Bildung einer starken Senderfamilie“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mainz – Der Start des Digitalkanals ZDF Neo ist nach Ansicht von ZDF-Intendant Markus Schächter ein „Beispiel gelebter Transformation im ZDF im Blick auf die digitale Medienwelt“.

Innerhalb eines Jahres sei es gelungen, die strategische Neuausrichtung des bisherigen ZDF Dokukanals hin zu einem Zielgruppenkanal umzusetzen, der sich in Zukunft „als echte öffentlich-rechtliche Alternative zu den kommerziellen Anbietern“ behaupten werde, sagte Schächter in der jüngsten Sitzung des ZDF-Fernsehrates in Mainz.
 
Mit dem neu formierten Digitalkanal, der seit 1. November 2009 auf Sendung ist, gehe das ZDF den ersten großen Schritt zur Bildung einer starken Senderfamilie, die unterschiedliche Zielgruppen unter dem Dach des ZDF vereinen will. Mit einer anspruchsvollen Kombination aus den Programmgenres Dokumentation/Reportage, Fiktion (Fernsehfilm, Spielfilm, Serie) sowie Comedy und Musik spreche ZDF Neo besonders die Zielgruppe der 25- bis 50-Jährigen an.
 
Gut einen Monat nach dem Start sei es allerdings noch zu früh, die Reichweite des neuen Angebots zu bewerten. Schächter: „Den quantitativen Erfolg erwarten wir erst mittelfristig. Dabei spielt auch die technische Verbreitung eine wichtige Rolle.“ Schon jetzt deute sich aber an, dass sich die Zielgruppe von der Programmauswahl angesprochen fühle.
 
Die Proteste des Verbands privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) und dessen Beschwerdeschreiben an die Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder wies der ZDF-Intendant erneut zurück. ZDF Neo spreche im Rahmen des ZDF-Gesamtangebots eine Zielgruppe an, die mit dem Hauptprogramm nicht mehr ausreichend erreicht werde.
 
Dazu bediene sich der Kanal selbstverständlich der Sendungen und Genres, die für die Zielgruppe interessant sind. Der Anteil von Dokumentationen und Reportagen am Gesamtangebot liege indessen immer noch bei über 50 Prozent.
 
Befürchtungen, die Kosten für ZDF Neo könnten in den nächsten Jahren eine Gebührenerhöhung begründen, entbehrten jeder Grundlage, sagte Schächter. Eine Gebührenerhöhung für die Digitalkanäle sei schon dadurch ausgeschlossen, dass sich ZDF und ARD nicht nur für die laufende Gebührenperiode, sondern auch für die Periode ab 2013 verpflichtet hätten, keinen zusätzlichen Entwicklungsbedarf für die Digitalkanäle anzumelden. Schächter: „Alle Mittel, die das ZDF in seine drei digitalen Ergänzungsprogramme steckt, müssen an anderer Stelle erwirtschaftet werden.“[ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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