Kritik an Gratis-Apps der ARD

50
36
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Berlin – Die ARD ist wegen ihres Gratis-Angebotes für das i-Phone in die Kritik geraten. Nachdem die Privatwirtschaft Wettbewerbsverzerrung beklagt, meldet sich nun auch die Politik zu Wort.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte:“Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte mit Gratisangeboten für das iPhone nicht unnötig neue Geschäftsmodelle der privaten Anbieter gefährden.“ Es sei verwunderlich, dass die gebührenfinanzierte ARD-Anstalt ihr Gratis-Modell vorgestellt habe, kurz nachdem einige Verlage ein Bezahlmodell eingeführt hätten.
 
Die ARD will ihr Format „Tagesschau“ gratis als „Applet“ – kurz „App“ – für Nutzer von Smartphones anbieten. Auch private Anbieter, wie „Bild“ oder „Welt kompakt“ stellen Apps zur Verfügung. Diese sind allerdings kostenpflichtig.
 
Schon zuvor hatte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in einem Brief an Neumann gefordert, die ARD müsse sich auf ihren Auftrag zur Grundversorgung beschränken. Das Gratis-Angebot schade privaten Anbietern, kritisierten die Verleger.
 
Neumann zeigte Verständnis für die Kritiker. Während private Medienunternehmen „zum Teil ums Überleben kämpften“, dürfe der öffentlich-rechtliche Rundfunk deren Lage nicht noch verschärfen, teilte der Kulturstaatssekretär in einer Pressemitteilung mit.
 
Nichts von der Kritik hält dagegen ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke. In seinem Blog schreibt er, dass es bereits viele Gratis-Apps von privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern gebe. Zudem sollen nur die bereits vorhandenen Inhalte der Nachrichtensendungen und von „tagesschau.de“ angeboten werden. Es werde auch kein zusätzliches Geld ausgegeben. „Aber nochmals: kein zusätzlicher Aufwand, keine zusätzlichen Gebühren. Alles andere ist frei erfunden“, so Gniffke. Das Angebot sei kostenlos, da es ja bereits über die GEZ-Gebühren finanziert sei. Das App soll noch im ersten Quartal 2010 angeboten werden.
 [mw]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

50 Kommentare im Forum

  1. AW: Kritik an Gratis-Apps der ARD Gut gekontert, von ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke Die Politik sollte sich aus dem öffentlichen Rundfunk vermehrt raushalten, genauso die Privaten-Sender. In Zusammenhang mit den skandalösen Ereignissen mit der Absetzung von Brender wird der "Filz" aufgezeigt: Artikel zu: Absetzung von Brender: Koch und seine Kellner servieren ZDF ab - Kultur | STERN.DE
  2. AW: Kritik an Gratis-Apps der ARD Schon witzig, in der Schweiz hat SF eine kostenlose App, genau wie Blick und andere Zeitungen.
  3. AW: Kritik an Gratis-Apps der ARD In Deutschland haben auch viele eine kostenlose App... Z.B. die Deutsche Welle, da wird komischerweise kein Aufriss gemacht.
Alle Kommentare 50 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum