US-Sender wittern Millardengeschäft durch Fox-Time Warner-Deal

15
35
Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
Bild: © soupstock - Fotolia.com

Washington – Der Vertrag von Fox mit Time Warner Cable für die Ausstrahlung von Programmen könnte die Tür zu einer neuen riesigen Einnahmequelle geöffnet haben. Experten rechnen mit jährlich über fünf Milliarden Dollar für US-amerikanische TV-Netzwerke.

Time Warner Cable und News Corp. einigten sich nach Angaben der „Washington Post“ auf einen Vertrag zur Einspeisung des Senders Fox in die Netze von Time Warner, ohne genaue Angaben zu den Konditionen zu machen. Auch andere Sender-Netzwerke sind auf der Suche nach Finanzierungen für bisher noch freie Programme. CBS hat einen Vertrag mit Comcast, dem größten US-Kabelanbieter, der im nächsten Jahr endet. Die Senderkette bekommt bereits Gebühren von Time Warner Cable und Dish Network.
 
News Corp. verlangt einen Dollar pro Monat für die Einspeisung von Fox, der Heimat so beliebter Serien wie den Simpsons oder American Idol. Wenn andere Anbieter ähnliche Verträge aushandelten, könnten Einnahmen von bis zu fünf Milliarden Dollar pro Jahr für die TV-Sender möglich sein, ist sich Craig Moffett, Analyst bei Sanford C. Bernstein in New York, sicher.
 
Die TV-Netzwerke müssen nach eigenen Angaben hart kämpfen, um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu finden. Nur durch eine Mischung aus Werbe-Einnahmen und Einspeiseentgelten könnten sie profitabel arbeiten.
 
CBS, Besitzer der meistgesehenen TV-Kanäle, erhält 250 Millionen Dollar Gebühren im Jahr für die Weiterverbreitung, erklärte Konzern-Chef Leslie Moonves auf einer Konferenz in New York im Dezember. CBS will gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen die Anstrengungen in Richtung Pay-TV verstärken. Wenn NBC, ABC und CBS genauso viel bekommen wie Fox, dann sind in Zukunft etwa fünf Milliarden Dollar pro Jahr zusätzlich möglich, glaubt Moffett.
 
Walt Disney-Chef Robert A. Iger, dessen Unternehmen das ABC-Netzwerk besitzt, sagte, Gespräche über die Weiterverbreitung der ABC-Programme würden im nächsten Jahr beginnen. Zu Einzelheiten wollte er sich aber noch nicht äußern. Iger glaubt, dass sich in den nächsten Jahren der Fokus auf Gebühren für die Weiterverbreitung der TV-Stationen verlagern wird. Daher unterstütze sein Unternehmen die Haltung von Fox.
 
„Für ein TV-Netzwerk ist es natürlich sinnvoll, für gern gesehene Sendungen und Kanäle eine Gebühr von den Kabelbetreibern zu bekommen“, erklärt James Goss, ein Analyst bei Barrington Research Associates in Chicago. Der Standpunkt der Kabelgesellschaften sei allerdings ebenso verständlich. Diese wollten nicht ins Blaue hinein Geld bezahlen. [mw]

Bildquelle:

  • Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com

15 Kommentare im Forum

  1. AW: US-Sender wittern Millardengeschäft durch Fox-Time Warner-Deal Richtigerweise bzw. exakterweise müsste es eigentlich heißen: News Corp. verlangte (nicht verlangt - Vergangenheitsform) ursprünglich 1 Dollar pro Monat und Kunde für die Einspeisung. TWC bot dagegen nur 30 Cent pro Monat und Kunde. In einer Newsmeldung einer anderen Seite wird zu dem Thema weiter berichtet, dass man sich nach Berichten der L.A. Times, die sich wiederum auf Branchenbeobachter bezieht, schlussendlich auf einen Beitrag von unter 50 Cent geeinigt hatte.
  2. AW: US-Sender wittern Millardengeschäft durch Fox-Time Warner-Deal Kurz die Amerikaner müssen für Fernsehen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen.
  3. AW: US-Sender wittern Millardengeschäft durch Fox-Time Warner-Deal Die Deutschen auch wenn sie Kallwas oder TV Total in (hochgerechnetem) HD sehen wollen
Alle Kommentare 15 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum