Kabel-TV: HDTV-Einspeisung nicht zu erzwingen – notfalls kündigen

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Leipzig – Eine verzögerte Einspeisung des HDTV-Angebots von ARD und ZDF wie bei Kabel Deutschland trägt dazu bei, dass das Kabel Gefahr läuft, gegenüber anderen Übertragungswegen an Boden zu verlieren, sagt Michael Bobrowski, Medienreferent beim Bundesverband der Verbraucherzentrale.

Deutschlands größter Kabelnetzanbieter Kabel Deutschland hat im Gegensatz zu anderen Kabelnetzbetreibern den HDTV-Showcase von ARD und ZDF nicht eingespeist. Das hat Folgen für die Digitalisierung im Kabel, sagt Bobrowski gegenüber DIGITAL FERNSEHEN: „Eine deutlich verzögerte Einspeisung eines breiteren öffentlich-rechtlichen HDTV-Angebots bedeutet angesichts der an schon starken Zurückhaltung der Kabelkunden beim Digitalumstieg auch eine weitere Verzögerung der von den Kabelnetzbetreibern ansonsten gewünschten beschleunigten Digitalisierung des Kabelempfangs“.
 
Mittelfristig laufe das Kabel Gefahr, „im Wettbewerb mit anderen Übertragungswegen wie insbesondere Satelliten-Direktempfang oder auch IPTV an Boden zu verlieren.“
 
Die Kabelkunden haben nach Auffassung des Verbraucherzentrale Bundesverbands „außer durch entsprechende Beschwerdeschreiben an den Kabelnetzbetreiber und/ oder Rundfunkanstalten wenig Möglichkeiten, durch eigene Maßnahmen den Empfang der HDTV-Sendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu erreichen“, glaubt Bobrowski. „Es sei denn, sie kündigen, soweit miet- oder eigentumsrechtlich und technisch möglich, fristgerecht ihren Kabelvertrag und wechseln zum Satelliten-Direktempfang“. [ar]

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44 Kommentare im Forum

  1. AW: TV-Kabel: HDTV-Einspeisung nicht zu erzwingen - notfalls kündigen Ich glaube, dass viele Leute lieber heute als morgen ihren Kabelanschluss kündigen würden - wenn es denn Rechtlich möglich wäre. Ich, z.B., bin zwangsverkabelt und die Aufstellung einer Satellitenschüssel ist mir lt. Mietvertrag untersagt. Aber Gott sei Dank bin ich nicht Kabel Deutschland Kunde und kann die HD Sender von ARD und ZDF empfangen.
  2. AW: TV-Kabel: HDTV-Einspeisung nicht zu erzwingen - notfalls kündigen DAs Kabel ist eigentlich tot...wenn sich nicht bald was grundlegend ändert! Die derzeit Verantwortlichen von den Kabelgesellschaften sind entweder a) zu dumm oder b) nur BWLer die das Melkvieh ausquetschen. Die Vorteile des Kabels werden nirgenswo, außer in der analogen Steinzeit ausgespielt. Zu a) Man kann in das Kabel mehr als Astra und Hotbird einspeisen. Das KAbel sollte seinen Vorteil ausspielen, das man mit entsprechendem Antennenaufwand etliche terristrische und mehrere Satelliten gleichzeitig zu einem Kunden übertragen kann. Es sollten alle unverschlüsselten Transponer von Astra und Hotbird ins Kabel (sofern es sich nicht um Diashows mit 0900 Nr. handelt), alle Transponder von Sky, Fremdsprachenpakete gegen Aufpreis, sogenannte Premium Inhalte (Kabel-Kiosk pp.) gegen Aufpreis... Ach nicht genug Kapizät? Nach und nach das Analogangebot ausdünnen, der letzte Vorteil davon ist bald dahin, weil fast jeder LCD einen DVB-C/T Tuner integriert hat. zu b) ich sag nur Wirtschaftkrise, Gewinnmaximierung usw. Kabel könnte theoretisch einen Riesenvorteil gegenüber Sat-Direktepmpfang bieten, aber es derzeit wohl umgekehrt...
  3. AW: TV-Kabel: HDTV-Einspeisung nicht zu erzwingen - notfalls kündigen So eine allgemeine klausel ist unzulässig und damit nichtig. Hier hat man schon vor fast 10 Jahren alle Kabelverträge aus den Mietnebenkosten genommen. Leider ist bei mir Sat nicht möglich sonst hätte ich es von anfang an.
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