Ludwigshafen – In Rheinland-Pfalz hat ein „DRM+“-Feldversuch im VHF-Band III gemeinsam mit DAB+begonnen. Der Test soll zeigen ob „DRM+“-Sender den DAB-Empfang beeinträchtigen.
Am Montag hat die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz und die Fachhochschule Kaiserslautern mit einem „DRM+“-Feldversuch begonnen. „DRM+“-Sender könnten zusätzlich zu den großflächigen „DAB+“-Sendern die Digitalisierung des Hörfunks im Band III unterstützen.
DRM+ ist ein neues digitales Hörfunksystem auf Basis des europäischen DRM-Standards. Diese Technologie bietet die Möglichkeit, auf einem Kanal mit 100 Kilohertz Breite bis zu vier digitale Hörfunkprogramme und Zusatzanwendungen auch bei hohen Geschwindigkeiten in Fahrzeugen zu empfangen.
In Kooperation mit der LMK und weiteren Projektbeteiligten hatte die FH Kaiserslautern seit 2005 detaillierte Untersuchungen und Feldversuche mit DRM+ im UKW-Band (87,5–108 MHz) durchgeführt, die Ende 2009 abgeschlossen wurden. Hierbei wurden erfolgversprechende Ansätze zur Einplanung von digitalen „DRM+“-Sendern im bestehenden UKW-FM-Umfeld erarbeitet.
Als nächsten Schritt haben die FH Kaiserslautern und die LMK beschlossen, die technisch/wissenschaftlichen Untersuchungen mit DRM+ auf das VHF-Band III (174–230 MHz) auszuweiten. In Deutschland sollen in diesem Bereich digitale Hörfunkdienste im DAB+/DMB-Standard angeboten werden. Für einen raschen Markteintritt von DRM+ wären in diesem Bereich zusätzliche freie Sendefrequenzen verfügbar.
DAB+ kann über einen Kanal ca. 16 Hörfunkprogramme großräumig zu verbreiten. Mit DAB+ lässt sich allerdings nicht die heterogene Hörfunkstruktur – insbesondere im regionalen und lokalen Bereich – effizient in die digitale Welt übertragen. Gerade für diesen Anwendungsbereich ist DRM+ besonders geeignet, sodass der digitale Umstieg des Hörfunks durch die Einplanung von „DRM+“-Sendern im kleinräumigen Versorgungsbereich zusätzlich zu den DAB+-Sendern unterstützt werden könnte.
Erste Labormessungen lassen den Schluss zu, dass DRM+ im VHF-Band III eingesetzt werden kann. Dieses Ergebnis soll nun in einem praxisorientierten Feldversuch überprüft werden. [mw]
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