ARD: Sparanstrengungen sind längst Realität

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Saarbrücken – Die ARD hat sich gegen Kritik an ihren Einsparmaßnahmen gewehrt. In einigen Presseorganen werde zum Teil verzerrend über die Öffentlich-Rechtlichen berichtet.

Die Intendantinnen und Intendanten der ARD bekräftigten bei ihrer Sitzung inStuttgart den eingeschlagenen Kurs, der gekennzeichnet sei von Einsparungen auch durch Personalabbau und Kooperationen. Trotz Einnahmeverlusten in dreistelliger Millionenhöhe gebe es aber, entgegen anderen Darstellungen, weder die Forderung nach einer Gebührenerhöhung, noch führten die Telemedienangebote der ARD zu Kostensteigerungen für die Nutzer.
 
ARD-Vorsitzender Peter Boudgoust sagte: „Wer den KEF-Bericht aufmerksam und ohne vorgefertigte Meinung liest, kommt zu dem Ergebnis, dass Sparanstrengungen in der ARD längst Realität sind und die KEF diese auch anerkennt.“ Die interessengesteuerte Skandalisierung einzeln herausgegriffener Punkte zeige jedoch, dass ein Teil der Presse jeden Anschein eines fairen Umgangs mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk endgültig aufgegeben habe.
 
Seit Jahren lägen die Gebührenanpassungen unterhalb der Inflationsrate. Schon deshalb baue die ARD kontinuierlich feste Stellen ab. 2012 werde es 4 000 weniger Festangestellte geben als noch 1993. Die Anstalten prüfen nach eigener Aussage, wie der von der KEF angemahnte weitere Abbau von 300 Stellen in einer Größenordnung von 50 Millionen Euro sinnvoll umgesetzt werden kann. Stellenabbau allein sei kein Maß für Wirtschaftlichkeit. Es bestehe jedoch kein Zweifel, dass die ARD die geforderten Einsparungen erbringen werde.
 
Die ARD wehrte sich auch dagegen, Sendungen allein über ihre Kosten zu beurteilen. Wer in einen Wettstreit um die günstigste Sendung eintrete, gefährde den Qualitätsjournalismus, der ohne zeit- und damit kostenintensive Recherche nicht zu haben sei.
 
Zu den Online-Angeboten der ARD sagte Boudgoust, jeder Euro, den die ARD fürs Internet ausgebe, werde an anderer Stelle eingespart. Der Gebührenzahler werde somit nicht zusätzlich belastet. [mw]

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7 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD: Sparanstrengungen sind längst Realität das kenne ich aber anders: "Eingespart wird erst vom Jahr 20041 an" siehe FAZ vom 14.Januar 2008, Seite 34 "Der MDR klagt, dass er ein armer Sender sei. Die Landesrechnungshöfe in seinen Sendegebieten sehen das jedoch ganz anders. Der Sender spart nicht,sondern gibt mehr aus. Das gilt zumindest, wie die Landesrechnungshöfe festgestellt haben, für die Personalkosten. Während die Gesamtausgaben des Senders in den Jahren 2002 bis 2005 um rund 30 Millionen Euro auf 622,5 Millionen Euro pro Jahr gesunken sind, stieg das Budget für das Personal im selben Zeitraum um gut acht Millionen Euro an." Und die KEF ist im 17. Bericht sehr milde - sie leben auch von unseren Gebühren!
  2. AW: ARD: Sparanstrengungen sind längst Realität Aha und der MDR ist also ein Garant für alle? Und in 2 Jahren (eigentlich eher 5 Jahre) kann sich dort auch nichts ändern? Richtig die KEF lebt von auch von der Rundfunkgebühr. Einsparungen seitens der ÖRR würden aber an deren Einnahmen nichts ändern.
  3. AW: ARD: Sparanstrengungen sind längst Realität Da haben wir endlich wieder ´mal die ÖR-Debatte - habe ich direkt vermisst. Unverschämt finde ich die Behauptung, dass Sparanstrengungen längst Realität sind. Wenn ich an die Masse von Hörfunkprogrammen denke, die sich oftmals kaum vom Konzept unterscheiden, geht mir zumindest hier der Hut hoch. Warum leistet sich der Bayerische Rundfunk eigentlich 8 Hörfunkprogramme, wobei Antenne Bayern nicht mitgerechnet ist?
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