HD+TV mit Blu-ray-Highlights im Frühjahr

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Aliens werden in „District 9“ zu Asylbewerbern, die „Inglourious Basterds“ jagen Nazis in Tarantinos preisgekröntem, gleichnamigem Film. Die aktuelle Ausgabe des DF-Schwestermagazins HD+TV liefert die Hintergründe.

Es ist sicher nicht übertrieben zu behaupten, District 9 sei ein Meilenstein seines Genres. Im Übrigen ist die Erzeugung von Nachhaltigkeit in einem Bereich, in dem es seit etwa 20 Jahren systematisch an Einfällen und vor allem Neuerungen fehlte, gar nicht so schwierig.
 
Der von Peter Jackson produzierte Film macht bereits innerhalb tradierter Grenzen vieles richtig. In seiner eigenen Stilistik und seiner spezifischen, gleichsam universellen Problematik findet District 9 jedoch keinerlei Vorbilder. Und wird damit zur Selbstreferenz. Die Bilder des ausgedehnten Prologes erwecken den Eindruck, einer Doku über Aufstände in den Slums zu Zeiten der Apartheid beizuwohnen. In Form von aufgeregt-wackeligen Nachrichtenbildern wird die Ankunft eines riesigen Raumschiffes über dem südafrikanischen Johnnesburg im Jahres 1982 geschildert.

Bewegungslos und bedrohlich verharrt der schmutzige Koloss schließlich in der afrikanischen Dämmerung und – nichts passiert. Als die Menschen nach dreimonatiger Wartezeit schließlich in das Raumschiff eindringen, finden sie hunderttausende verwahrloster Kreaturen vor, die sich in der Dunkelheit kaum mehr auf den Beinen halten können. Was folgt, ist nackter Realismus. Für die insektoiden Quasi-Asylbewerber wird auf der Erde unterhalb des Mutterschiffes ein Flüchtlingslager („District 9“) eingerichtet, das sich in Ermangelung eines Masterplans zur Ansiedlung oder Eingliederung der Außerirdischen in kürzester Zeit zum Slum entwickelt.
 
„Es war einmal im Nazi-besetzten Frankreich“ ist der Beginn dieses Films, der als eine Art Western im Zweiten Weltkrieg angelegt ist und von Anspielungen und Filmzitaten nur so strotzt, allen voran natürlich der Namensgeber „Inglorious Bastards“ von Enzo Castellari aus dem Jahre 1978. Tarantino arbeitet kontinuierlich mit Überraschungsmomenten, die den Zuschauer im Ungewissen lassen und die die Spannung des an Wortwitz reichen Films durchweg erhalten, um ihren Höhepunkt schließlich beim Showdown im Kino finden.
 
Was den Charme von Pixar ausmacht, zeigt schon die Prolog-Sequenz von „Oben“. Wer im Anschluss an diese wunderbar melancholische und dabei erfrischend unkitschige Zusammenfassung eines ganzen Menschenlebens den alten Mann nicht in sein Herz geschlossen hat, gehört mit Sicherheit zu einer Minderheit. Empathie scheint eine – wenn nicht gar die – zentrale Kompetenz der Pixar-Macher zu sein und im Falle für „Oben“ bringen die liebevoll „gezeichneten“ Charaktere die halbe Miete.
 
Das ist nur eine Auswahl der aktuell getesteten Blu-ray-Highlights, viele weitere Top-Filme finden Sie im aktuellen HD+TV Magazin 02/2010. Diese ist am Kiosk, im Onlineshop und im Abo (auch rückwirkend) erhältlich.
 
Zum Inhaltsverzeichnis des Heftes 02/2010 geht es hier entlang. [ar]

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