Motorola will sich gesundschrumpfen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Schaumburg – Der amerikanische Technologiekonzern Motorola will seine Konzernstruktur radikal umbauen und verschlanken. Lediglich die Sparte Rundfunkausrüstung will Motorola behalten.

Der Geschäftsbereich Netzwerkausrüstung soll demnach verkauft werden. Bei Motorola selbst würde dann nur noch eine Geschäftssparte verbleiben, in der Rundfunkausrüstung für Unternehmen und den öffentlichen Dienst sowie Barcode-Scanner zusammengefasst sind. Diese Sparte erwirtschaftete im vergangenen Jahr weniger als ein Drittel des Konzernumsatzes.
 
Auslöser für den Strategiewechsel bei Motorola ist der fortdauernde Niedergang des Handygeschäfts. Motorola wollte ursprünglich die Handysparte vom Rest des Konzerns abspalten. Diese Pläne wurden aber später wieder verworfen, da sich die Lage auf dem Mobilfunkmarkt immer mehr verschlechterte. Trotzdem die Handyproduktion von Motorola immer mehr zurückging, identifizieren Verbraucher das Unternehmen auch heute noch in erster Linie mit dieser Produktsparte.
 
Motorola hatte Ende 2009 nur noch einen Anteil von 3,7 Prozent am Weltmarkt für Mobiltelefone. Im Jahr 2006 waren es noch mehr als 20 Prozent gewesen. Mitte der neunziger Jahre war die amerikanische Firma sogar klarer Weltmarktführer. In den letzten Jahren musste das Unternehmen aber immer mehr Marktanteil an finnische, koreanische und chinesische Konkurrenten abgeben. Im Wachstumssegment von Multimediahandys und Smartphones zogen Apple mit dem i-Phone oder Research in Motion mit dem Blackberry an den Amerikanern vorbei.
 
Das Mobilfunkgeschäft von Motorola musste im Jahre 2009 einen Umsatzrückgang um 41 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar hinnehmen. Damit stand es nur noch für knapp ein Drittel des Konzernumsatzes von 22 Milliarden Dollar. Die Sparte mit der Rundfunkausrüstung brachte einen Umsatz von 7 Milliarden Dollar, der dritte Unternehmensbereich für Set-Top-Boxen sowie Netzwerkausrüstung erbrachte acht Milliarden Dollar. [mw]

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