Berlin – Das neue hochauflösende Fernsehen ist nicht nur für für die Zuschauer ein Grund zur Freude. Auch Satelliten- und Kabelbetreiber frohlocken.
Der Regelbetrieb von HDTV versetzt auch den Satellitenkonzern SES Astra in beste Stimmung. Denn ARD und ZDF senden ihre Fernsehbilder in hochauflösender Qualität via Satellit. „Bis Ende des Jahres werden es mehr als 20 Sender sein“, sagte der Deutschland-Chef des Satellitenbetreibers, Wolfgang Elsäßer der Tageszeitung „Die Welt“.
Die neue Technologie versetzt die Wettbewerber in eine Art Goldgräberstimmung. Von einer „Riesenchance“ spricht Elsäßer, und zwar für alle Beteiligten. Reihenweise deckten sich die Menschen hierzulande mit HDTV-fähigen Fernsehgeräten ein. 19 Millionen solcher Geräte seien bereits in Betrieb bei 37 Millionen deutschen Fernsehhaushalten insgesamt.
Elsäßer glaubt, dass in fünf Jahren alle wichtigen Sender HDTV anbieten werden. Neben Satellitenunternehmen wie Astra hoffen vor allem auch die Kabelnetzbetreiber auf Zusatzgeschäfte mit den gestochen scharfen TV-Bildern. Doch der Satellitenbetreiber sieht diese Konkurrenz gelassen, denn Astras größter Trumpf sei die Kostenfreiheit.
Nach Installation der Satellitenschüssel könnten die Astra-Kunden die etwa 350 TV-Programme seit jeher kostenfrei beziehen. Für Freunde des hoch auflösenden Fernsehens wird dieses Vergnügen allerdings künftig nicht völlig umsonst zu haben sein. Während HDTV der Privatsender via Satellit im laufenden Jahr noch gratis zu haben ist, müssen Kunden ab 2011 eine jährliche Gebühr von etwa 50 Euro bezahlen. Elsäßer sieht darin aber keinen „keinen Einstieg in Pay-TV light“. Schon heute gebe es kostenpflichtige Inhalte via Satellit, beispielsweise die Programme des Pay-TV-Senders Sky. Das ändere nichts an dem Grundsatz der Kostenfreiheit.
Die Satellitenbetreiber sind aber auch noch auf einem anderen Geschäftsfeld aktiv. Neben Fernsehen bieten sie auch Breitbanddienste an. Im Zuge der Breitbandinitiative der Bundesregierung, die bis Ende 2010 alle deutschen Haushalte mit schnellen Internetzugängen versorgen will, erlebt SES Astra derzeit eine kleine Sonderkonjunktur in diesem Geschäftsfeld. Seit letztem Frühjahr habe Astra die Zahl der Internetkunden von damals 25 000 mehr als verdoppelt, so Elsäßer gegenüber der „Welt“. Im Vergleich zu den mehr als 23 Millionen Haushalten mit Breitbandanschluss sei der Marktanteil aber sehr gering. [mw]
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