Cebit: Umweltschutzverbände fordern Energielabel

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Anlässlich der Cebit fordert die Kampagne „Energieeffizienz – jetzt!“ eine einheitliche, verpflichtende Kennzeichnung für Computer und IT-Produkte und strengere Energieeffizienzstandards.

Auch in diesem Jahr ist grüne IT auf der Cebit ein Schwerpunkt. Vor diesem Hintergrund hat die Kampagne der Umweltverbände „Energieeffizienz – jetzt!“ die Industrie aufgerufen, die Energieeffizienz von Computern und anderen IT-Produkten zu steigern. Zudem fordert sie eine klare und einheitliche Kennzeichnung.
 
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts verbraucht die Informations- und Kommunikationstechnik in Deutschland mehr als zehn Prozent des Stroms mit steigender Tendenz. Mit wachsender Ausstattung belaste dies insbesondere private Haushalte, die kaum über den Stromverbrauch von IT-Geräten informiert seien. Anders als bei Haushaltsgeräten plane die EU-Kommission für IT-Produkte noch keine Energiekennzeichnung. „Klare und transparente Kennzeichnungen geben Verbrauchern eine Orientierung und motivieren die Hersteller, besonders effiziente Produkte zu entwickeln“, sagte Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH).
 
Die bestehenden Label und Kennzeichnungen sind wenig aussagekräftig und nicht verpflichtend. Jens Gröger vom Öko-Institut: „Wir haben festgestellt, dass Energiekosten während der Nutzungszeit oft höher sind als die eigentlichen Anschaffungskosten. Mit einer Angabe der durchschnittlichen Jahresenergiekosten hat der Käufer die Möglichkeit, gleich die energiesparendsten Geräte auszuwählen und so zugleich seinen Geldbeutel und das Klima zu schonen.“
 
Die Umweltschützer fordern deshalb von Brüssel eine verpflichtende Kennzeichnung nach dem sogenannten Top-Runner-Standard. So soll zum einen sichergestellt werden, dass nur die aktuell besten Geräte mit der Effizienzklasse A gekennzeichnet werden und Stromfresser für den Verbraucher direkt sichtbar sind. Gleichzeitig müssten besonders ineffiziente Geräte vom Markt genommen werden.
 
Christian Noll, Experte für Energieeffizienz vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Sowohl die Verbraucher als auch das Klima profitieren, wenn die größten Stromfresser erst gar nicht in den Handel gelangen. Die EU muss deshalb konsequent Mindeststandards setzen und sie regelmäßig der technischen Entwicklung anpassen.“ Positiv sei, dass die EU für 2010 neu auf den Markt gebrachte Geräte Höchstgrenzen für den Standby- und Scheinaus-Verbrauch von Heimcomputern und anderen Geräten vorschreibe.
 [mw]

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