BBC gibt massive Sparpläne bekannt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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London – Der britische öffentliche Rundfunksender BBC plant massive Einsparmaßnahmen. Bei Radio, Fernsehen und Internet soll ein Viertel der bestehenden Angebote gestrichen werden.

BBC-Intendant Mark Thompson sagte am Dienstag in London, durch Einsparungen in Höhe von 600 Millionen Pfund (ca. 663 Millionen Euro) solle die Qualität der Inhalte verbessert werden. Desweiteren will der Sender 600 Stellen im Zuge der Neuausrichtung streichen. Gleichzeitig zeigte Thompson die Bereitschaft, ein Einfrieren der Rundfunkgebühren im Jahre 2013 zu aktzeptieren. Zukünftig sollen von jedem eingenommenen Pfund Rundfunkgebühr 90 Pence in Inhalte investiert werden.
 
Den Plänen zufolge sollen die Radioprogramme 6 Music und Asian Network abgeschaltet werden. Für das Internet-Angebot soll in drei Jahren ein Viertel der Ausgaben eingespart werden. Beim Fernsehen will die BBC mehr selbst produzieren und weniger Inhalte im Ausland einkaufen. Auch bei Sportveranstaltungen, wie dem Wimbledon-Tennisturnier und Formel 1, soll gespart werden. Laut Thompson liegt die Obergrenze für Sportrechte bei 300 Millionen Pfund.
 
Die neue BBC basiert laut Thompson auf fünf Prioritäten:
1.Die Versorgung der Gebührenzahler mit dem „besten Journalismus der Welt“
2. Die Inspiration von Wissen, Musik und Kultur
3. Ambitionierte eigenproduzierte Dramen und Komödien
4. Herausragend Kinderprogramme
5. Ereignisse, die einzelne Gruppen wie die gesamte Nation näher zusammenbringen
 
Führende BBC Manager gaben unterdessen zu, dass die Einsparpläne dazu dienen sollen, eine etwaige konservative Regierung zu beschwichtigen.Jeremy Hunt, der Kulturminister der Konservativen werden könnte, warnte die BBC, die Sparpläne nicht einzuhalten. Nur ein echter Wandel der BBC könne Bedenken hinsichtlich der Qualität des Angebotes, der Gebühren oder des Einflusses auf den Privat-TV-Sektor ausräumen.
 
Die Gewerkschaften kündigten Protest gegen die geplanten Kündigungen an. Die Rundfunk-Gewerkschaft sprach von „unnötigen“ und „politisch motivierten“ Einsparungen vor den Parlamentswahlen. Statt Inhalte sollten Gehälter der Topverdiener gekürzt werden. Thompsons Vorgänger Greg Dyke sagte dem „Guardian“, Thompson solle bei sich mit dem Sparen beginnen: „Er ist mit 900 000 Euro pro Jahr überbezahlt und hat den Bezug zu seinen Mitarbeitern verloren.“
 
Der BBC-Rundfunkrat muss den Plänen noch zustimmen. Es wird eine monatelange Diskussion erwartet. [mw]

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20 Kommentare im Forum

  1. AW: BBC gibt massive Sparpläne bekannt Die Meldung stimmt im ersten Absatz so nicht... Die 25% Kuerzung beziehen sich nur auf das Webangebot, wie im weiteren Verlauf des Texts ja auch steht.
  2. AW: BBC gibt massive Sparpläne bekannt Ja, heute war in der Welt eine ähnlich verwirrende Überschrift, die von einr Kürzung von 25% erzählt. Dass es sich allein auf das Web bezieht, erfährt man erst irgendwann im Text. War es nicht auch so, dass das gesparte Geld in BBC1/2 investiert werden soll?
  3. AW: BBC gibt massive Sparpläne bekannt yup...BBC2 soll mehr Geld bekommen. Ausserdem soll mehr in Doku/Drama/Comedy und News investiert werden. Insbesondere Drama wird BBC1 zu Gute kommen. Ausserdem sollen die Magazine von BBC Worldwide verscherbelt oder lizensiert werden was ich fuer sinnvoll halte.
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