Weiter Bewegung im deutschen Internet- und Telekommarkt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt/Main – Der harte Wettbewerb in der deutschen Telekommunikations- und Internetbranche wird in diesem Jahr zu weiteren Übernahmen und Fusionen führen. Das besagt eine neue Studie.

In Deutschland wird sich die Konsolidierung des Telekomm- und Internetmarktes auch 2010 fortsetzen. Besonders der Wettbewerb zwischen Festnetzbetreibern und Kabelgesellschaften dürfte zu weiteren Fusionen und Übernahmen führen. Dasist das Ergebnis einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).
 
„Der deutsche Festnetzmarkt ist im Vergleich zu dem anderer Länder Westeuropas fragmentiert. Neben den großen, integrierten Netzbetreibern gibt es auch kommunale Telefongesellschaften und die regional aktiven Kabelgesellschaften. Zwar ist aus wettbewerbsrechtlichen Gründen in naher Zukunft nicht mit einem Zusammenschluss aller Kabelgesellschaften zu einem bundesweiten Anbieter zu rechnen, dennoch wird es weitere Eigentümerwechsel geben“, sagte ein Sprecher von PwC.
 
Schon im vergangenen Jahr hatte es viel Bewegung auf dem deutschen Markt gegeben. So war der Kabelgesellschaft Unitymedia durch den Investmentfonds Liberty Global für 3,5 Milliarden Euro übernommen worden. Weitere wichtige Transaktionen waren der Kauf von Hansenet („Alice“) durch die spanische Telefónica für 900 Millionen Euro und der Erwerb einer fünfprozentigen Beteiligung an der griechischen Gesellschaft Hellenic Telecoms, für die die Deutsche Telekom 674 Millionen Euro bezahlte.
 
Insgesamt stieg das Volumen der veröffentlichten Kapitalbeteiligungen, Übernahmen und Fusionen in Deutschland leicht auf 5,7 Milliarden Euro (2008: 5,6 Milliarden Euro). In der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) brach das M&A-Volumen (Fusionen und Übernahmen) gegenüber 2008 um 55 Prozent auf rund 22,7 Milliarden Euro ein.
 
Die annähernd erreichte Sättigung der etablierten europäischen Märkte lässt die Telekommunikationsbranche laut der Studie verstärkt nach Wachstumschancen in Osteuropa und Afrika suchen. Im vergangenen Jahr stieg das M&A-Volumen in Mittel- und Osteuropa um mehr als 20 Prozent. Insbesondere Russland zog Investoren an. Hier gab es 79 Transaktionen und damit 68 Prozent mehr als 2008. Als Basis für die Erschließung der oft noch unterentwickelten Telekommunikationsmärkte der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) dürfte Russland auch in Zukunft attraktiv bleiben.
 
Ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet die Branche auch für Afrika. Vor allem in Südafrika, wo die Netz-Infrastruktur vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 stark verbessert wurde, dürfte die Nachfrage nach Telefon- und Internetdienstleistungen weiter steigen. [mw]

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