Medienhüter fordern europaweites Frühwarnsystem

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Medienhüter fordern ein europaweites Frühwarnsystem der Medienanstalten für anstößige Fernsehformate wie „Erwachsen auf Probe“ oder „Dschungelcamp“.

Ein Frühwarnsystem könne helfen, anstößige Formate rechtzeitig zu bekämpfen, sagte Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Landesmedienanstalt NRW. Gegenüber der Zeitung „Die Welt“ kritisierte er, dass Medienhüter oft erst kurz vor der Ausstrahlung von Problemformaten erfahren hätten.

Von Serien wie „Erwachsen auf Probe“ oder dem „Dschungelcamp“ hätten die Landesmedienanstalten erst durch RTL-Pressemitteilungen erfahren. Zu diesem Zeitpunkt seien die Formate aber bereits abgedreht gewesen und der Sender hätte kaum noch Zugeständnisse bei deren Ausstrahlung machen können.

Brautmeier forderte nun im Interview mit der Zeitung ein europaweites Frühwarnsystem der Medienanstalten, bei dem die Medienwächter sich gegenseitig informieren, sobald bei ihnen Problemformate ausgestrahlt werden. Hintergrund sei, dass die meisten der Formate zunächst im Ausland liefen und dann von deutschen Privatsendern übernommen wurden. Ein Warnsystem könne die Sender daran hindern, „die Verwahrlosungs- und Skandalisierungsschraube immer noch ein bisschen weiterzudrehen“, so Brautmeier.

2009 bestand beim Dokuformat „Erwachsen auf Probe“ der Verdacht, dass die Teilnehmer Kinder misshandeln. Die Serie thematisiert, wie sich Teenager um Säuglinge und Kleinkinder kümmern. Verbände aus der Kinder- und Jugendhilfe forderten das Aus. Bei der Staatsanwaltschaft Köln gingen über 50 Anzeigen gegen Verantwortliche des Senders und gegen die teilnehmenden Eltern ein. [cg]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Medienhüter fordern europaweites Frühwarnsystem Die Landesmedienanstalt NRW braucht ein Frühwarnsystem? Geil! Wie arbeiten die denn heute? Und für so etwas wird Geld ausgegeben? Schwer zu glauben.
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