Start von Eisforschungssatellit Cryosat-2 gelungen

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Baikonur – Der europäische Eisforschungssatellit „Cryosat-2“ ist in einem zweiten Anlauf vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ins All geschossen worden.

Cryosat-2 hob um 15.57 Uhr MESZ (13.57 Uhr Weltzeit) an Bord einer vom internationalen Raumfahrtunternehmen Kosmotras betriebenen Dnepr-Trägerrakete ab, berichtet die Europäische Weltraumorganisation ESA. 17 Minuten später sei von der Bodenstation Malindi in Kenia das Signal zur Bestätigung der Trennung des Satelliten vom Träger gekommen.
 
Der Satellit Cryosat-2 tritt an die Stelle des ersten Cryosat-Satelliten, der 2005 aufgrund eines Fehlstarts verlorenging. Die Ziele der neuen Mission seien dieselben wie damals, nämlich die Messung von Veränderungen in der Dicke des Eispanzers über der Antarktis und Grönland und des relativ dünnen Eises, das in den Polarmeeren treibt.
 
„Wir wissen von unseren Radarsatelliten, dass die Ausdehnung der Eismassen zurückgeht, aber es besteht nach wie vor dringender Bedarf an Erkenntnissen darüber, wie sich ihr Volumen verändert“, sagt Volker Liebig, der Direktor der ESA für Erdbeobachtungsprogramme. „Für diese Berechnungen brauchen die Wissenschaftler auch Angaben über die Dicke dieses Eises, und genau diese Angaben wird uns unser neuer Cryosat-Satellit liefern.“
 
Mit dem Start von Cryosat-2 befindet sich laut ESA nun der dritte Erdforschungssatellit in der Umlaufbahn; zuvor waren im März 2009 die Mission zur Bestimmung des Schwerefelds und der stationären Ozeanzirkulation (GOCE) und im November 2009 die Mission zur Untersuchung der Bodenfeuchtigkeit und des Salzgehalts der Ozeane (SMOS) auf den Weg gebracht worden.
 
Um die Dicke von Eisschichten zu messen, führt Cryosat-2 einen Radar-Höhenmesser mit. Seine Hauptnutzlast, das Radar-Altimeter (SIRAL) soll die Dicke des Treibeises messen und Veränderungen in den Eisschichten an Land überwachen, insbesondere um die Ränder, wo sich Eisberge lösen.
 
Der von einem Konsortium unter der Leitung von EADS Astrium gebaute Satellit Cryosat-2 befindet sich auf einer polaren Umlaufbahn und erreicht Breiten von 88 Grad. Aufgrund dieser größeren Nähe zu den Polen als bei früheren Erdbeobachtungsmissionen wird laut ESA ein zusätzliches Gebiet von rund 4,6 Millionen Quadratkilometern erfasst. [ar]

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