Rundfunkgebührenzahler kritisieren Umgang mit Rundfunkgebühren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Braunschweig – Die Rundfunkgebührenzahler Deutschland (RFGZ DE) mahnen den maßvollen Umgang der Rundfunkgebühren für Werbezwecke an.

Zunehmend werde Plakatwerbung für die Programme der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehprogramme eingesetzt. Dabei stünden Vorabendserien oder Frühstückskomödien im Radio im Vordergrund. Diese entsprächen inhaltlich und in ihrer Qualität den zeitgleichen Programmen der Privatsender, die jedoch nicht mit Gebührengeldern beworben würden, kritisiert der RFGZ.
 
Besonders fragwürdig sei die Werbung des Radiosenders NDR 2, der seine Frühstückskomödie „Frühstück bei Stefanie“ mit einem vorurteilsbehafteten Comic-Bild bewerbe. Die Protagonisten der werktäglichen Sendung sind Dauergäste in einem Bistro. „Die intelligent inszenierten zwei Minuten beziehen ihren Witz und Nutzen für die Werbewirtschaft aus den mangelhaften kulturellen und geistigen Kompetenzen der Figuren“, erläutert Norbert Simon, Mediensprecher der RFGZ. „Wie witzig es ist, dass das Bildungsniveau in Deutschland dramatisch sinkt, ist ein eigenes Thema. Dass das angeblich niveauvollere Programm des NDR 2 das zur Bespaßung seines Publikums verwendet, zumindest fragwürdig“.
 
Besonders auffällig sei allerdings, dass sich die Themen der Sendungen zunehmend um Produkte drehten, die namentlich mehr oder minder beiläufig in die Dialoge eingebettet seien. Es dränge sich der Verdacht auf, dass die hohen Werbemaßnahmen für das Programm als flankierende Maßnahmen für die eigentlichen Botschaften gedacht seien: Der Förderung der besprochenen Produkte. Das geschehe nicht mehr beiläufig. „Schleichwerbung kann man es nicht mehr nennen, wenn ein Produktname gleich mehrfach hintereinander wiederholt wird“, führt Simon aus.
 
Die RFGZ habe Sendungen des NDR dokumentiert, in denen Produktnamen und Firmen namentlich erwähnt würden. Eine allgemeinere, produktneutrale Formulierung sei dabei jederzeit möglich gewesen, findet die Interessensgemeinschaft. „Die hohe Dichte der Produktnennungen legt den von den RFGZ geäußerten Verdacht der Schleichwerbung für Unternehmen zumindest nah“, heißt es. [ar]

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8 Kommentare im Forum

  1. AW: Rundfunkgebührenzahler kritisieren Umgang mit Rundfunkgebühren Nachdem heute bei Heise ganz schön viele Freitagsnews aufgetaucht sind, damit sich M$ und Apple Basher richtig austoben können, legt die DF jetzt mit einem GEZ-Artikel die Messlatte höher. So macht der Freitag echt Spaß.
  2. AW: Rundfunkgebührenzahler kritisieren Umgang mit Rundfunkgebühren Das mit Frühstück bei Stefanie bei NDR 2 ist noch nichts Neues. Mal ist Aldi, Lidl, Tschibo oder Ikea das Thema. Und ständig hat die Hauptfigur irgend einen Schrott bei QVC bestellt. Langsam glaube ich das QVC der Hauptsponsor der Sendung ist. Zusammen mit der QVC-Marke Ricarda M. Aber warum muss ich dafür Gebühren bezahlen?
  3. Die Sache wäre ganz einfach: Werbe+ Sponsorverbot bei den ÖR. Bei dem Milliardenetat kommt es auf die paar hundert Millionen auch nicht an und vielleicht hätte man wieder genug Geld und Zeit einen Film Vor- und Abspann zu zeigen. Mir läuft echt die Galle über, wenn gerade wieder Gestern bei der Dorris D. Serie im ZDF die Programm Trailer absolut nahtlos in die Serie übergehen und statt eines Abspanns gibt es erst mal DVD Kauf Werbung. Das ist wie wenn man mir mit dem Hammer auf den Kopf schlägt! RTLII Niveau!
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