Medientreffpunkt: Neue Medienordnung gefordert

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Der Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT), Jürgen Doetz, hat auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland einmal mehr eine neue Medienordnung für Deutschland gefordert.

So betonte Doetz, es gehe – etwa bei der Entwicklung im Internet – nicht um eine Welt von morgen: „Wir sind drin“, sagte Doetz. Chaos und Wildwuchs würden kommen, wenn die Politik keine Ordnung schaffe. In Reaktion auf Äußerungen des Chefs der sächsischen Staatskanzlei, Johannes Beermann, zeigte sich Doetz jedoch wenig optimistisch. Beermann hatte in einer anderen Diskussion betont, dass die Politik angesichts der rasanten Entwicklung vorsichtig bleibe. Statt auf eine Zerschlagung des heutigen Regulierungssystems setze man auf Weiterentwicklung.
 
ZDF-Justiziar Carl Eugen Eberle versicherte, dass „auch wir an einem starken dualen System aus beiden Säulen“ interessiert sind, mit klarer Aufgabenteilung zwischen dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk. Mit Blick auf den noch jungen Staatsvertrag für die öffentlich-rechtlichen Sender mit weit reichenden Veränderungen und Regeln für deren Internet-Angebote wünsche er sich aber „jetzt erstmal Ruhe an dieser Front“.
 
ARD-Programmdirektor Volker Herres wies auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als wichtigen Faktor für die gesamte Kulturlandschaft hin. Wenn man ihn klein mache, werde der private Rundfunk auch nicht automatisch stark. Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland, forderte, nicht mehr über bereits zu hohe Auflagen zu sprechen, sondern über Anreize. Sie wies darauf hin, dass es an der Zeit sei, die bestehendeRundfunkordnung in eine neue Medienordnung weiterzuentwickeln, die dem veränderten Nutzungsverhalten der Zuschauer und den neuen technischenMöglichkeiten der digitalen Welt angemessen Rechnung trägt. [mg]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Medientreffpunkt: Neue Medienordnung gefordert das nenne ich mal einen richtigen denkanstoß und bezweifle nur, dass beide parteien von sich aus einen konsens finden werden. selbst wenn der neue rundfunkstaatsvertrag noch einmal überarbeitet und ergänzt werden würde, sehe ich kaum eine einigung herbeikommen. eine gute idee ist es allemal, dass sich private und öffentlich-reschtliche zusammen setzen, um gemeinsam, zu einem vieleicht besser, für die jeweiligen parteien, führenden programm zu finden - welches sich jetzt schon deutlich unterscheidet, jedoch noch eingehendere unterschiede heraus kristallisieren. was die privaten angeht: sollten die sich doch für die art paytv entscheiden wie HD+ - sollte es sich denn durchsetzen - dann haben sie auch von ihrem jetzigen umstand des quotendrucks abstand zu nehmen und dem zuschauer auch eine garantie zu geben, dass serien zuende gezeigt werden und nicht immer verschoben werden in inhumane sendezeiten oder gar ganz gecancelt werden! Persönlicher Kommentar: Die Privaten merken nicht, wie die sich selbst zerstören - dafür gäbe es zahlreiche Aufzählungen...
  2. AW: Medientreffpunkt: Neue Medienordnung gefordert Doetz fordert Ordnung? Dann wäre sein Posten aber weg!
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