Studie: Gute Wachtumsaussichten für Kabelanbieter

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Eine Studie bescheinigt Kabelnetzbetreibern in Europa gute Wachstumschancen. Der größte Vorteil: Das Kabel ist eine Multimediaplattform und bietet Fernsehen, Internet und Telefonie aus einer Hand.

Der Markt der Kabelnetzbetreiber in Europa ist seit 2005 um etwa acht Prozent pro Jahr gewachsen. Diese positive Entwicklung lässt sich laut einer Studie von Goetzpartners in den kommenden Jahren fortsetzen, wenn es den Kabelnetzbetreibern gelingt, ihre hervorragende Ausgangsposition im Plattformwettbewerb auch künftig in Umsatz und Marktanteile umzuwandeln. Laut dem Marktforschungsunternehmen können Kabelnetzbetreiber binnen zwei Jahren EBITDA-Steigerungen bis zu 25 Prozent erzielen.
 
Das Kabel ist nach der Ansicht der Marktbeobachter als Multimediaplattform in fast allen EU-Ländern sehr gut positioniert und sowohl für den Wettbewerb mit anderen Plattformen als auch für die multimedialen Anforderungen der Konsumenten bestens gerüstet. Die Studie analysierte die Kabelmärkte von EU-Ländern. In den betrachteten entwickelten Kabelmärkten (25- bis 75-prozentiger Kabelanteil) ist die Zahl der kabelbasierten Internet- und Telefonieverträge seit 2005 um durchschnittlich 41 Prozent pro Jahr, die der Kabel-TV-Verträge um knapp zwei Prozent pro Jahr gestiegen. Aktuell liegt der Anteil der Kabel-TV-Haushalte an den Gesamthaushalten in zehn EU-Ländern bereits über 50 Prozent.
 
Vor dem Hintergrund des derzeit steigenden Bandbreitenbedarfs und der zunehmenden Konvergenz von Fernsehen, Internet und Telefonie prognostiziert die Studie auch in den nächsten Jahren eine Fortsetzung dieses Aufwärtstrends: „Kabel ist in den meisten Europäischen Ländern die Plattform, die als einzige TV/DigitalTV, Breitband-Internet und Telefonie aus einer Hand für die breite Masse anbieten kann. Außerdem bietet die Kabelplattform im DOCSIS 3.0 Standard die Möglichkeit, Bandbreiten von mehr als 100 Megabit pro Sekunde bereit zu stellen. Das ist vor dem Hintergrund des rapide ansteigenden Bandbreitenbedarfs ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber der derzeitig vorherrschenden xDSL-Technologie“, sagte Ulf Rieckhoff, Senior Manager bei Goetzpartners.
 
Die Studie sieht drei Wachstumsstrategien für Kabelanbieter:
1. Die Kabelnetzbetreiber expandieren und erweitern ihr Netz
2. Die Unternehmen steigern die vertragliche Durchdringung innerhalb des bestehenden Netzes
3. Die Unternehmen steigern den Gewinn pro Kunde, da sowohl der Netzausbau als auch die vertragliche Durchdringung ausgereizt sind
 
Für Deutschland schlagen die Marktforscher vor, die vertragliche Durchdringung zu erhöhen und den Erlös pro Kunden zu steigern. Insbesondere ein umfangreiches und aktiv vermarktetes Angebot an digitalen Zusatzdiensten wie Digital TV, VoD, Internet und Telefonie, gezielte Maßnahmen zur Vertriebsoptimierung und Effizienzsteigerung im Kundenservice sichern laut den Marktforschern den Kabelnetzbetreibern nachhaltige Wertsteigerungen.
 
In Zukunft würden mit der fortschreitenden Digitalisierung und HDTV-Einspeisung Qualität und Sendervielfalt im Kabel zunehmend an die von Satellit und IPTV gewohnten Standards heranreichen. Weiterhin würden Kabelnetzbetreiber viele neue und zum großen Teil vollständig integrierte interaktive Features wie einen elektronischen Programmguide (EPG) Video-on-Demand (VoD), Time Shift, Catch-up-TV, Personal Video Recorder (PVR) usw. anbieten. [mw]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

3 Kommentare im Forum

  1. AW: Studie: Gute Wachtumsaussichten für Kabelanbieter Wenn die Grundverschlüsselung abgeschafft wird, dann ja.
  2. AW: Studie: Gute Wachtumsaussichten für Kabelanbieter ... in der Studie bleiben offensichtlich die deutsche Regulierungswut und der oft fehlende direkte Endkunden-Zugang der großen NE3-Netzbetreibern unberücksichtigt ...
  3. AW: Studie: Gute Wachtumsaussichten für Kabelanbieter und wenn kein Kabel vorhanden, kann man keins Buchen Somit 0 Wachstum
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