Tagesschau wehrt sich gegen Vorwürfe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hamburg/Berlin – Tagesschau Chefredakteur Kai Gniffke hat Kritik an seiner Sendung zurückgewiesen und begründet, warum die erfolgreichste deutsche Nachrichtensendung nicht über den Fall einer entführten Frau berichtet.

Die Tagesschau hat auf die Vorwürfe reagiert, sie berichte nicht über einen spektakulären Entführungs- und Erpressungsfall (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Wir greifen diese Dinge nicht auf, weil wir glauben, dass die Tagesschau eine andere Aufgabe hat“, schreibt Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke in seinem Blog. Gniffke sagte der Onlineausgabe der Tageszeitung „Die Welt“: „Diese Aufgabe besteht darin, die Menschen in Deutschland jeden Tag mit relevanten Informationen mit Schwerpunkt auf politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen zu versorgen.“
 
Joachim Lautensack, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, kritisierte hingegen: „Der Fall erregt eine außerordentliche öffentliche Aufmerksamkeit, und die Tagesschau hat den Auftrag, ihre Zuschauer über das zu unterrichten, was sie interessiert“. Zudem hätte ein Bericht in der Tagesschau helfen können, die Polizeiarbeit zu unterstützen.
 
Gniffke findet laut Welt Online auch dieses Argument wenig stichhaltig: „Konsequent weitergedacht könnten wir jeden Tag durch Meldungen helfen, bei Knochenmarkspenden, bei Vermisstenanzeigen, bei der Aufklärung von Straftaten“, außerdem habe die ARD in mehreren Sendungen über diesen Fall berichtet. Lautensack kann die „plötzliche Kehrtwende“ der Tagesschau nicht verstehen. Schließlich habe man auch über die Entführung des Bankierssohnes Jakob von Metzler berichtet. [mw]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Tagesschau wehrt sich gegen Vorwürfe Tja.....das ist schwer zu entscheiden.... Man kann beide verstehen.
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