Berlin – Die Primacom AG steht kurz vor der Insolvenz. Die Kreditgeber haben ihre Forderungen in Höhe von 29,2 Millionen Euro gegenüber dem zahlungsunfähigen Unternehmen fällig gestellt.
Heute Nacht haben die Kreditgeber der Primacom-Gruppe Kreditforderungen in Höhe von rund 29,2 Millionen Euro gegen die Primacom AG, die nicht-operative Holding-Gesellschaft der Primacom Gruppe, fällig gestellt und das Verfahren zur Verwertung des ihnen durch die Gesellschaft gewährten Pfandrechts über die Primacom Management GmbH eingeleitet.
Die Primacom Management GmbH ist die Obergesellschaft des operativen Geschäfts der Primacom Gruppe. Die Primacom AG ist damit zahlungsunfähig. Die operativen Gesellschaften der Primacom Gruppe sind davon jedoch nicht betroffen, so dass deren Geschäft vollumfänglich weiter laufen kann.
Sofern es nicht gelingt, innerhalb von wenigen Tagen mit den Kreditgebern eine Rücknahme dieser Maßnahmen zu vereinbaren, wird der Vorstand verpflichtet sein, für die Primacom AG Insolvenz anzumelden.
Die Börse setzte unmittelbar nach der Ad-hoc-Mitteilung die Primacom-Aktie vom Handel aus. Damit sollen Handelsteilnehmer Zeit bekommen, um sich zu informieren. Wenn die Notierung gegen Mittag wieder aufgenommen wird, dürfte die Aktie aber weiter abrutschen.
Die Primacom AG ist seit 1998 als Kabelnetzbetreiber im Multimedia- und Telekommunikationsmarkt aktiv. Das aktiennotierte Unternehmen versorgt rund eine Million angeschlossene Haushalte in ganz Deutschland mit Breitbandzugängen. Primacom ist im gesamten Kerngebiet Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie auch in zahlreichen westdeutschen Schwerpunktregionen präsent. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem Kabelnetzbetreiber Escaline-Orion, der über 90 Prozent der Primacom-Aktien besitzt. [mw]
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