Mannheim – Im Fall des wegen Vergewaltigung angeklagten Wettermoderators Jörg Kachelmann sind nun Zweifel an der Aussage des mutmaßlichen Opfers aufgetaucht. Der 51-Jährige könnte bald wieder aus der Haft entlassen werden.
Laut „Spiegel“ bezweifelt ein neues psychologisches Gutachten die Glaubwürdigkeit seines mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, habe ein von im Auftrag der Staatsanwaltschaft erstelltes Gutachten ergeben, dass die Schilderung der Vergewaltigung „nicht die Mindestanforderungen an die logische Konsistenz, Detaillierung und Konstanz“ erfülle. Das mutmaßliche Opfer könne die Tat selbst bei eingehender Befragung „nur vage und oberflächlich wiedergeben“. Zudem habe die Frau zwei ursprüngliche Angaben zu ihrem Verhalten vor der Tat korrigiert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Damit sei allerdings keinesfalls erwiesen, dass die frühere Freundin Jörg Kachelmanns falsch ausgesagt habe, zitiert der „Spiegel“ die Gutachterin.
Zweifel gibt es offenbar auch an der Aussagekraft von Blutspuren an einem Messer, das Kachelmann der Frau bei der angeblichen Tat an den Hals gehalten haben soll. So habe das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg laut „Spiegel Online“ nicht eindeutig feststellen können, ob es sich bei den Spuren womöglich um mit menschlichen Hautpartikeln behaftetes Tierblut handeln könnte. Bei den DNA-Spuren am Messer habe das LKA zwar nicht ausschließen können, dass der 51-Jährige es in der Hand hatte – ein unzweifelhafter Nachweis sei aber nicht möglich gewesen.
Kachelmanns Anwalt hat bereits am vergangenen Mittwoch die Aufhebung des Haftbefehls beantragt. Kachelmann bleibt aber weiter in Haft. Das Landgericht Mannheim will voraussichtlich erst kommende Woche über den Antrag entscheiden. [cg]
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