Essen – Dem Pay-TV-Sender Sky wird vorgeworfen, mit der Vermarktung der WM-Übertragung viele Interessenten in die Irre zu führen. Denn die Berichterstattungen werden nicht aus Südafrika, sondern zum größten Teil aus dem Münchener Studio gesendet.
Diese Vorwürfe äußerte das WAZ-Nachrichtenportal „Der Westen“. Sky wirbt derzeit massiv mit seinem Fußball-Angebot. So will der Sender insgesamt 700 Stunden von der WM berichten – 300 davon live (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Branchenportal wirft Sky vor, der Sender erwecke damit „den Eindruck, fünf Wochen lang mit einem Riesenteam vor Ort zu sein“.
Tatsächlich schicke Sky aber für die Übertragung von 64 Spielen lediglich 70 Personen nach Südafrika und sende zum größten Teil aus dem Münchener Studio. Das Portal nannte zum Vergleich den Aufwand des ZDF, welches für 27 Live-Spiele über rund 300 Mitarbeiter vor Ort verfügen wird. Demnach würden viele Kommentatoren von München aus moderieren, ohne einen tatsächlichen Überblick von der Stadiontribüne zu haben. Auch Experte Franz Beckenbauer bleibe nur zu einigen Vorrundenspielen in Südafrika und fliege zum Viertelfinale zurück nach Deutschland.
Kritisch zu sehen sei auch, dass Sky mit vielen weiteren Experten wie Jens Lehmann, Stefan Effenberg und Christoph Metzelder geworben habe, diese aber nur vier oder fünf Spiele tatsächlich analysieren würden, so „Der Westen“ weiter. Eine Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN an die Sky-Presseabteilung läuft noch. [mg]
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