Mobile Mediennutzung wächst

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin/Bielefeld – Laut einer Emnid-Studie sind die Deutschen mobile Medien-Junkies. Danach hören acht von zehn Deutschen unterwegs Radio. Aber auch Handy, MP3-Player und Netbooks werden zunehmend außer Haus genutzt.

Laut einer Emnid-Studie mit dem Titel „Medien to go – was unterwegs ankommt“ haben vor allem die jungen Zielgruppen den deutlichen Wunsch nach mehr medialer Unterhaltung und Information auch außerhalb ihrer vier Wände. Das Handy ist hierbei das Empfangsgerät mit dem größten Potential: Knapp 70 Prozent der mobilen Nutzer unter 30 Jahren würden unterwegs gern noch häufiger zum Handy greifen, wenn es nicht (noch) so teuerwäre.
 
Das meistgenutzte mobile Medium ist aber nach wie vor das Radio. Laut der Studie hören 82 Prozent der Deutschen unterwegs Radio. Dabei sind die unter 30-Jährigen besonders aktiv. Neun von zehn hören unterwegs Radio. Elf Prozent der Deutschen setzen unterwegs auf Audioportale, 13 Prozent der Deutschen nutzen Video-Internetseiten und zehn Prozent schauen mobil TV. Bei den Jungen sind unterwegs Video-Internetseiten deutlich stärker gefragt (31 Prozent). 31 Prozent setzen bei der mobilen Nutzung auf Audioportale und 20 Prozent auf TV.
 
Bei der mobilen Radionutzung ist verständlicherweise das Autoradio die Nummer Eins. Das gilt auch für dieJungen. Sieben von zehn hören außer Haus Radio im Auto, gefolgt vom MP3-Player (30 Prozent), dem Handy (20 Prozent) und dem Notebook (12 Prozent). Bei den reinen Audioportalen favorisieren die jungen Hörer laut den Emnid-Untersuchungen Handys (18 Prozent) vor Notebooks (16 Prozent). Video-Internetseiten werden hingegen am Laptop (28 Prozent) angeschaut – da haben auch Smartphones wie das iPhone keine Chance. Die mobile TV-Nutzung am Notebook spielt laut den Befragungen so gut wie keine Rolle.
 
Die Ergebnisse zeigten, das Radio wird keineswegs von den neuen digitalen Medien von seiner Spitzenposition verdrängt. Im Gegenteil: Das Medium wird über die mobilen Geräte an noch mehr Orte mitgenommen, so die Studie.
 
Die Untersuchung zeigte weiterhin, dass die mobile Mediennutzung große Wachstumspotentiale hat. Insbesondere junge Leute unter 30 wünschen sich noch mehr mobile Möglichkeiten der Mediennutzung: 73 Prozent der jungen mobilen Mediennutzer haben Lust auf mehr „Radio to go“, je rund 45 Prozent wollen mehr Audioportale und mobiles TV.
 
Aber auch die Augen wollen unterwegs beschäftigt sein: mehr als die Hälfte der Jungen würde unterwegs gern mehr Video-Internetseiten anschauen. Und das am liebsten über das Handy. Knapp die Hälfte der mobilen Mediennutzer könnte sich vorstellen, noch öfter zum Mobiltelefon für Information und Unterhaltung unterwegs zu greifen. Bei den Unter-30-Jährigen sind es knapp 70 Prozent.
 
„Die Studienergebnisse zeigen vor allem bei den akustischen Medien einen verstärkten Wunsch nach mehr mobiler Nutzung via Handy. Die Ohren sind schließlich frei. Bei TV-Angeboten liegt das Mobiltelefon mit dem mobilen Computer ungefähr gleich auf – hier spielen Display-Größe und Auflösung eine entscheidende Rolle. Man darf daher gespannt sein, inwieweit das iPad hier die Entwicklung weiter treiben kann“, so Jan Peter Glootz, Senior Research Consultant bei der TNS Emnid Medienforschung.
 
Die Studie führte die TNS Emnid Medien- und Sozialforschung in Kooperation mit der Radiozentrale durch. Im Januar befragte TNS Emnid dazu 1 416 Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews. [mw]

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