RTL-Vermarkter sucht neue Zielgruppe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Köln – Sie ist die wichtigste Zielgruppe für die Werbeindustrie und dennoch kommen regelmäßig Zweifel auf, ob die Beschränkung auf Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren wirklich sinnvoll ist.

Die Festlegung auf 14- bis 49-Jährige als werberelevante Zielgruppe ist nicht unumstritten. Schon seit Jahren gibt es berechtigte Zweifel, ob die Fokussierung auf eine nur durch das Alter bestimmte Gruppe sinnvoll ist. Der jüngste Vorstoß in dieser Richtung kommt vom RTL-Vermarkter IP Deutschland. Der Vermarkter will die Altersgruppe ein wenig nach hinten verschieben und glaubt so, die Marktverhältnisse besser abbilden zu können. Jetzt soll alles an den Bedürfnissen der 20- bis 59-Jährigen gemessen werden.
 
Viele Experten halten aber die Neueinteilung genau so unsinnig wie die bisherige. Diese beruht auf der Annahme, die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sei leicht zu beeinflussen und besonders kaufkräftig. Erwiesener Maßen ist aber die Altersgruppe zwischen 50 und 60 am kaufkräftigsten. Auch die Theorie, Menschen jenseits der 50 seien nicht offen für neue Marken, gilt längst als widerlegt.
 
Hinzu kommt bei einer ausschließlich auf das Alter fixierten Grundlage, dass Faktoren wie Bildung, Einkommen, Herkunft oder persönliche Vorlieben ausgeblendet bleiben. Auf der anderen Seite wollen Werbekunden harte Fakten und Zahlen präsentiert bekommen, und die sind mit einer differenzierten aufwendigen Erhebung wesentlich schwieriger zu bekommen, als die Fixierung auf eine bestimmte Altersgruppe.
 
Hinzu kommt die Konkurrenz durch das Internet, die dem Fernsehen als Werbeplattform immer gefährlicher wird. Im Gegensatz zum Fernsehmarkt gibt es hier belastbare Zahlen und dank sozialer Netzwerke wie Facebook oder Studi VZ wissen Online-Vermarkter von ihren Nutzern so gut wie alles. [mw]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: RTL-Vermarkter sucht neue Zielgruppe die Ziehlgruppe von 14 bis 49 Jahren worde von RTL plus damals eingeführt weil man dort einen starken Marktanteil hatte , jetzt wo der Marktanteil dort nicht mehr ausbaufähig ist sucht man sich halt ne neue Zielgruppe
  2. AW: RTL-Vermarkter sucht neue Zielgruppe Schon mal was vom Demographischen Wandel gehört? Das war doch nur eine Frage der Zeit bis die Privaten die Alten umschwärmen müssen!
  3. AW: RTL-Vermarkter sucht neue Zielgruppe Mir gefällt, was diesbezüglich bspw Dmax macht. zwar nur im Internet, aber vielleicht auch effektiver. Sie strahlen einen Spot vor einem Teil einer Sendung auf der Videoplattform aus. 5 Werbespots bei bspw den Ludolffs. Meiner Meinung nach wäre das auch im Fernsehen die effektivste Form. Dafür wäre eine grundverschlüsselung nötig, die dann mit einer Adressierbarkeit von inhalten ausgestattet werden könnte. So gibt jeder Nutzer bei dem Erwerb einer Smartcard ein Paar persönliche Interessen Preis. Die Smartcard wird programmiert. Mit den Vermarktern der Sat-Plattform und den Vermarktern von Produkten wird dann ein deal geschlossen. es werden 2 Transponder gemietet, wo Spots platziert werden. Schaut bspw ein Zuschauer, der sich für Sport und Bier interessiert, wird auf den Werbekanal der Zielgruppe, wo man den Zuschauer einordnet gewechselt und dann läuft da ein auf ihn angepasster Werbeblock mit Bierwerbung und ein Spot für neue Reifen, wo ein Rennfahrer drin vorkommt... Während bei einer Zuschauerin Werbung für Renigungsmittel oder Tampons läuft. Problem ist dabei die Kartellbehörde. Grundsätzlich finde ich die Grundverschlüsselung nicht schlecht. Nur sollte man dafür keine laufenden Gebühren verlangen. Wenn man die Möglichkeit hat, damit Zielgruppen mit Werbung besser zuerreichen, kann man auch gutes Geld verdienen. Einfach in deutschland bei Receivern gratis ne Karte mit dazu und damit ist gut. Ad-Skipping ist genauso schwachsinnig. Dann schau ich die Werbung trotzdem nicht und geh aufs Klo oder mir was zu essen machen, oder eine rauchen... Und es müssen endlich die analogen Kanäle mindestens von Astra runter. Dann ist genügend Platz für solche Spielereien. Und vielleicht kann man dann auch noch durch effektivere Auslastung von Werbekapazitäten auch die Werbeblöcke etwas kürzer gestalten... Dann wäre das mit dem unterdrückten überspringen der Werbung nur noch halb so ärgerlich für den Zuschauer... Würde sogar ohne Verschlüsselung gehen. Man könnte ja auch Smartcards entwicklen, die lediglich sagen, wenn Werbung kommt springst du dort und dort hin, so wie es digital die ARD mit den Ländermagazinen machen. Ist der Block vorbei, springt er wieder zum gesehenen Sender und alles ist wieder gleich... Neue Zielgruppen nach Alter ein zu teilen, ist absoluter Quark. Mein Opa kauft sich, wenn er nen neuen Rasierer braucht, trotzdem den modernsten, einen Digitalreceiver hat er schon über 5 Jahre, mein Vater kauft Klamotten, die aus Sicht von Werbeheinis wahrscheinlich nur für 16 bis 40 gedacht sind, mit über 50... Die Welt ist nicht Schwarz Weiß, sondnern bunt... Das sollte man doch spätestens seit Erfindung des Farbfernsehens eigentlich auch in der Medienbranche gerafft haben...
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