Köln – Reality-Shows werden sich auch in Zukunft gegen andere Formate behaupten können. Dabei bekomme aber der Schutz von Formaten eine immer größere Bedeutung, sagte Reality-TV-Experte David Lyle.
Lyle sagte auf dem Medienforum NRW, Reality-TV sei auf einem guten Weg. Auch in einer immer stärker fragmetierten Welt werde sich das Format behaupten können. Lyle gilt als Experte für Reality-Shows und leitet bei Murdochs Fox Network die Sparte Fox Look, die sich auf den Bereich Unscripted Television spezialisiert hat. Lyle war zuvor Chef des Pay-TV-Senders Fox Reality Channel, der nonstop Reality-Shows zeigte.
Reality-TV eignet sich laut Lyle für die unterschiedlichsten Bereiche wie Game-Shows, Casting-Shows, Doku-Soaps und ähnliche Formate. Dabei sei die Sicherung von Formatrechten als Schutz des geistigen Eigentums besonders wichtig. Noch vor 25 Jahren sei dies im Reality-Bereich kein Thema gewesen, da es überhaupt nur drei oder vier unterschiedliche Formate dieses Genres gegeben habe. Mit der nun herrschenden Vielfalt in diesem Segment habe der Formatschutz aber wesentlich an Bedeutung gewonnen.
Der gebürtige Australier sieht die „unscripted programs“ nach einer kurzen Krise wieder auf dem Vormarsch. Vor etwa zehn Jahren habe das Genre, das eigentlich in den USA erfunden worden sei, dort überhaupt keine Rolle mehr gespielt. Erst britische Innovationen wie „Wer wird Millionär?“ oder „Survivor“ hätten zu einer Renaissance des Reality-TV auch in den Vereinigten Staaten geführt. Mittlerweile sei die Beliebtheit von Reality-Programmen in vielen Märkten derart hoch, dass ganze Sender-Erfolgsgeschichten auf einzelnen Formaten aus diesem Bereich basierten. Als Beispiel hierfür nannte Lyle das Format „Big Brother“.
Rality-TV sei auch das Vorbild sozialer Netzwerke im Internet, glaubt Lyle. Jeder könne heute eine Art Show um seine eigene Person auf Facebook inszenieren oder mit Prominenten Belanglosigkeiten via Twitter austauschen. [mw]
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