Berlin – N-24-Chef Torsten Rossmann will aus dem Sender keinen 24-Stunden-Nachrichtenkanal machen. Für den Senderchef ist der Morgen die „Primetime“, am Abend will er Dokus und Talk-Shows senden.
Für den neuen N-24-Eigentümer Torsten Rossmann hat ein 24-stündiger purer Nachrichtenkanal in einem Markt wie Deutschland keine Chance. In einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ sagte Rossmann: „Es gibt ein hervorragend ausgebautes öffentlich-rechtliches Informationsangebot. Außerdem bieten auch die privaten Vollprogramme qualitativ gute Nachrichtenangebote. Ab dem Vorabend besteht also starke, finanzielle exzellent ausgestattete Konkurrenz.“
Daher will sich N 24 auf den Morgen als „Primetime“ konzentrieren: „Wir werden den Nachrichtenanteil am Gesamtprogramm bei rund 40 Prozent halten. Der Morgen ist für einen Nachrichtensender Prime Time“. Wenn N 24 auch am Abend Nachrichten anböte, würde sich die Zuschauerzahl dritteln, so Rossmann. Der Fernsehmanager sieht seinen Sender in Zeiten von Internet und mobilen Angeboten gut aufgestellt. So sei die Verweildauer der N-24-Zuschauer in diesem Jahr gestiegen. Rossmann glaubt daher nicht, dass ein neues ein altes Medium verdrängt.
Kosten sparen will Rossmann durch Kürzungen beim Personal. Dennoch soll darunter die Qualität nicht leiden. So soll in Zukunft stärker auf eine formatierte Produktionsweise umgestellt werden. Außerdem könnten durch die freie Wahl der Dienstleister und den Wegfall von Konzernumlagen Kosten reduziert werden.
Bei den Nachrichten, die N 24 zukünftig für Pro Sieben Sat 1 liefert wird sich laut dem Senderchef nichts ändern, auch wenn es den einen oder anderen eigengedrehten Beitrag weniger geben werde. „Bei N24 haben wir morgens bisher eine große zusammenhängende Livefläche geboten. Hier senden wir weiter live, aber in 15-minütigen Formatnachrichten, wie man es auch aus dem Rundfunk kennt“, sagte Rossmann. [mw]
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