Zuwächse für lokalen Rundfunk in Bayern

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Die Funkanalyse 2010 hat für Bayern zwei Trends ausgemacht. Die lokalen Medienanbieter finden immer mehr Zuspruch und das Radioangebot des Bayerische Rundfunks überholte die Privaten.

Die Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und die bayerischen privaten Hörfunk- und TV-Anbieter haben die Funkanalyse 2010 vorgestellt.Für die Untersuchung wurden rund 39 500 Personen befragt.
 
Laut der Studie konnten die lokalen Hörfunk- und Fernsehangebote in Bayern leichte Reichweitengewinne erzielen. Die 17 lokalen Fernsehsender in Bayern werden werktags von jeweils durchschnittlich 814 000 Personen ab 14 Jahren gesehen. 14,1 Prozent der in Kabelhaushalten lebenden Personen schalten täglich von Montag bis Freitag ein lokales TV-Programm ein. Die lokalen Fernsehprogramme belegen damit in der Tagesreichweite im Kabel den neunten Platz hinter ARD, ZDF, RTL, Sat 1, Pro Sieben, dem Bayerischen Fernsehen, Vox und RTL 2. Die Bayerischen Lokalradios werden täglich von 28,4 Prozent der Einwohner über zehn Jahren in Bayern gehört und damit von rund 3,15 Millionen Personen.
 
Das erfolgreichste Radioprogramm in Bayern ist laut der Studie weiterhin Antenne Bayern. 32,4 Prozent der Bevölkerung ab zehn Jahren hören an einem durchschnittlichen Werktag den Privatsender. Das sind 3,6 Millionen Hörer. Das erfolgreichste Programm des Bayerischen Rundfunks (BR) ist Bayern 1 mit einer Reichweite von 30,3 Prozent in der bayerischen Bevölkerung.
 
Das erfolgreichste lokale Radioprogramm in Bayern ist Hitradio RT1 in Augsburg mit 30,2 Prozent Tagesreichweite. Von den insgesamt zwölf bayerischen Jugendradio-Stationen Radio Galaxy kommt das Galaxy-Programm in Coburg mit einer Tagesreichweite von 21,2 Prozent auf den höchsten Wert. Insgesamt hören 87,5 Prozent der Bevölkerung in Bayern ab zehn Jahren täglich Radio. Die durchschnittliche tägliche Hördauer liegt dabei bei den ab Zehnjährigen bei 243 Minuten. Dabei liegen die Privaten mit 113 Minuten leicht hinter dem öffentlich rechtlichen BR mit 124 Minuten. In den vergangenen Jahren hatten die Privaten stets vorn gelegen.
 
Über 60 Prozent der Bevölkerung Bayerns empfangen ihr Fernsehprogramm digital, davon über Satellit (39,4 Prozent), Kabel (12,8 Prozent), DVB-T (17,0 Prozent) oder DSL (0,9 Prozent). 42,2 Prozent sind ans Breitbandkabel angeschlossen, 53,4 Prozent sehen über Satellit, 3,5 Prozent ausschließlich über DVB-T und 0,9 Prozent über DSL. Fast drei Viertel der Satellitenempfänger schauen digital, bei den Kabelkunden ist es weniger alsein Drittel.
 
Die höchsten Zuschauerzahlen aller lokalen TV-Programme erreichen München TV mit 189 000 Zuschauern an den Werktagen und TV Oberfranken mit 94 000 Zuschauern. Der bezogen auf die Tagesreichweite erfolgreichste lokale Fernsehsender in Bayern ist Donau TV, der in seinem Verbreitungsgebiet werktags 36 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren erreicht.
 
Der Präsident der BLM, Wolf-Dieter Ring, sagte es sei erfreulich, dass die lokalen Hörfunk- und Fernsehangebote in Bayern leichte Reichweitengewinne erzielen konnten. Die fortschreitende Digitalisierung würde es Lokalstationen aber immer schwieriger machen, ihre Wettbewerbsposition zu halten. Im Hinblick auf die größer gewordenen Marktanteile des BR forderte Ring die Medienpolitik auf, dafür zu sorgen, dass auch die private Seite wirtschaftlich wieder eine faire Chance im dualen System erhalte. An die Unternehmen selbst apellierte Ring: „Wer am Personal und an dessen Qualifikation spart, der spart an der falschen Stelle.“[mw]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Zuwächse für lokalen Rundfunk in Bayern Irgendwie kommt mir das immer wieder seltsam bekannt vor. Wird da jedesmal die gleiche Meldung ausgegeben? In Bayern vermeldet immer der BR in der Gunst der Hörer vorn zu liegen, während ANTENNE BAYERN Selbiges von sich behauptet. Heute war´s wieder so! Jeder rechnet sich die Analyse so zurecht, wie es ihm am meisten nützt und vor Allem, das er in irgendeiner Weise die Führung inne hat. Sei es über die Reichweite, die Quote, die erreichte Zielgruppe, den Marktanteil, die Nebenzeit, usw. Irgendwo findet man für sich beim geschickten Rechnen immer den ersten Platz!
  2. AW: Zuwächse für lokalen Rundfunk in Bayern ..... in Bayern gibt es wenigstens landesweite private Programme.... hier in NRW ist es viiiel viiiel düsterer. Alle 5 km ein anderes Lokalprogrämmchen mit seichtem Programm, welches mehr oder weniger verrauscht ankommt, ansonsten hat der WDR mit 3 und 4 fach Belegungen alle Frequenzen getötet. ww.
  3. AW: Zuwächse für lokalen Rundfunk in Bayern , die Teilweise eine enorm hohe Reichweite haben. Ist das bei euch wirklich so extrem mit dem WDR und den Dudelradios? Da habe ich im MDR-Gebiet ja noch Glück. Da kommt nach genug anderes durch.
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